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 Wolkenhimmel
Beim Bau der Anlage hatte ich mit der Montage des Hintergrundes begonnen. Er wurde in einem hellen Graublau gestrichen, die typische Farbe eines diesigen, leicht bedeckten Sommertages im Ruhrgebiet.
Auf Wolkentapete hatte ich verzichtet, bei der Länge (ca. 16m) wären die Wiederholungen im Muster zu deutlich geworden. Wolken selbst zu malen hatte ich mir nicht zugetraut.
Aber schließlich habe ich erkannt, daß die einfarbige Fläche nicht genug Tiefenwirkung hatte und mich mit einem flauen Gefühl ans Wolkenmalen gemacht. Nach ein paar Fehlversuchen hat es dann schließlich doch noch geklappt.
 Ein schwieriges Thema
Zuerst habe ich versucht, mit Airbrush und weißer Farbe ein paar wolkenähnliche Gebilde auf den Hintergrund zu malen. Leider hielt sich die Ähnlichkeit in Grenzen, die Ergebnisse sahen halt wie schlecht gemalte Wolken aus. An dieser Stelle ließ ich weitere Versuche sein und machte mich erstmal sachkundig.
Ein typischer Wolkenhimmel hat zunächst einen Hintergrund, der von weißem Dunst am Horizont zu einem mehr oder weniger kräftigen Blau am Zenit übergeht. Weiter "oben" treiben große Wolken einzeln dahin, zum Horizont werden sie aufgrund der Perspektive kleiner und scheinen Gruppenanordnungen zu bevorzugen. Die Wolken selbst sind "wolkig" gefärbt, die von der Sonne angestrahlten Partien scheinen in einem hellen Weiß, die Unterseite liegt im grauen Schatten.
Der Wolkenhimmel ist aus wasserverdünnbaren Acrylfarben entstanden, dabei werden sowohl Lacke aus Dosen als auch Abtönfarben aus Plastikflaschen und -eimern verwendet. Als Spritzpistole habe ich eine Aztek A270 mit Außenmischung eingesetzt, natürlich mit der größten Düse. Fünf Farbtöne kommen zum Einsatz:
  • Knallblau für den oberen Bereich
  • Weiß für die Glanzlichter auf den Wolken
  • Lichtgrau für die Schattenpartien
  • Helles grau-blau für die Wolken selbst
  • Ein Mix Blau / Hellgrau 1:1 für den Übergang
 Schritt für Schritt
Der Untergrund wird in einem sehr hellen Graublau grundiert.
An der Oberkante wird ein kräftig blauer Streifen aufgemalt.
Über die restliche Höhe wird ein Verlauf gespritzt - das ist sehr schwierig, mir ist es jedenfalls nicht so gut gelungen.
Im hellen Graublau werden nun die Wolken gespritzt. Im oberen Bereich eher rund wie Wattebäuschen und etwas auf Abstand, im unteren Bereich flach und langgestreckt in dichter Herdenformation. Hierbei entstehen schon die ersten Unregelmäßigkeiten, die später zum Wolkeneffekt beitragen.
Jede Wolkenformation erhält oben und an einer Seite (bitte überall einheitlich) Glanzlichter. Auch "in" der Wolke selbst werden ein paar weiße Flecke aufgespritzt, um der Wolke mehr Tiefe zu geben. Hier muß jeder den Künstler in sich entdecken. Abschließend erhalten die Unterseiten einen Hauch von Lichtgrau. Durch den hohen Blauanteil wirkt das neutrale Grau später etwas bräunlich, man sollte also eine Spur Blau hinzugeben.
Für mich war es sehr hilfreich, daß ich noch die Originalmischung vom ursprünglichen Anstrich aufbewahrt hatte. Damit kann ich weniger gelungene Stellen überspritzen und somit korrigieren. Abwaschen hingegen funktioniert überhaupt nicht.
 
Ein kleiner Youtube-Film zeigt die Entstehung des Wolkenhimmels im Zeitraffer:
Zugschluß