Aktualisierungen
 Navigation
 
 Kokillenwagen mit Gußkokillen
Kokillen spielten bei der Stahlherstellung eine wichtige Rolle: Der fertige Stahl wird in die Kokillen vergossen, nach dem Erstarren werden die Kokillen per Kran nach oben gestrippt. Der glühende Block bleibt auf der Bodenplatte stehen und kann dann im Walzwerk weiterverarbeitet werden. Heute ist der Kokillenguß weitgehend durch den Strangguß abgelöst worden. Damit die schweren Kokillen hantiert werden können, gibt es spezielle Plattformen, die auf Schienen laufen. Es sind jedoch keine Eisenbahnfahrzeuge im klassischen Sinn. Kokillen und Wagen werden im Einsatz stark beansprucht. Die Hitze läßt den Lack abspringen, die gußeisernen Kokillen setzen bei Feuchtigkeit Rost an. Sie werden daher regelmäßig werksintern auf Vordermann gebracht.
 
 Modelle
Beim Stöbern im Walthers Online-Katalog war ich auf die Steel Mill Ingot Buggies & Molds gestossen, die sich prima als Dekoration für das Stahlwerk machen würden. Lange standen die Modelle auf der Wunschliste, da mir die Bestellung in den USA zu lästig war. Und siehe da, auf einer Ausstellung im benachbarten t'Hertogenbosch fanden sich direkt drei Exemplare in der Restekiste eines niederländischen Händlers. Für eine Handvoll Euros waren sie dann mein.
 
Es sind einfache Polystyrol-Bausätze: Kokillen und Bodenplatten sind jeweils aus einem Stück. Die Rollwagen bestehen aus dem Chassis, den Achslager(Blenden) und Abdeckplatten für die Kupplungsschächte. Verwendet habe ich die beiliegenden Plastikradsätze, je drei Wagen sind fest untereinander gekuppelt und außen mit Kadee-Kupplungen versehen.
 
 Alterung / Rost
Direkt aus der Packung machten die einfach gehaltenen Wagen wenig her. Als Vorbereitung für die Farbgebung wurden die Kanten der Kokillen mit einem kleinen Fräser bearbeitet und mit Macken und Rissen versehen.
 
Die hellgraue Plastikoberfläche sah eher nach Krankenhaus als nach Stahlwerk aus. Eine gute Gelegenheit, einmal künstlichen Rost aus dem Bastelladen auszuprobieren. Instant Rust besteht aus zwei Komponenten: Zunächst wurden die Modelle mit einer grauen, dickflüssigen Eisenfarbe gestrichen. Sie sorgt auch für eine raue Oberfläche. Danach wurd ein wässriges Oxidationsmittel aufgetragen. Nach ein paar Stunden waren erste Rostspuren im grauen Eisenmantel zu sehen. Dieser Vorgang wurde solange wiederholt, bis der gewünschte Rostgrad erreicht war - hier wurde dreimal oxidiert. Die Rostschicht ist ziemlich überzeugend, eben echter Rost.
 
Die Kokillen erhielten dann eine Nummerierung, mit Airbrush und ATC-Schablone aufgebracht. Anschließend erfolgten leichte, lasierende Aufträge von dunkel- und mittelbrauner AeroPro-Farben, ebenfalls mit der Spritzpistole. Abschließend wurden ein paar blanke Metallkanten mit silberner Farbe auf fast trockenem Pinsel aufgerieben.
 
Eine Wagengruppe ist gerade aus der Werkstatt zurück. Diese Kokillen wurden mit Gunze-Sangyo Metallfarbe gespritzt, die Wagen mit einem Orangeton aus der vorhandenen Revellsammlung. Auch hier wurden Nummer aufgespritzt - dabei Doubletten nach Möglichkeit vermieden - und mit AeroPro-Farben sowie Drybrushing nachgearbeitet.
 
 Fahrzeug-Einsatz
Die Wagen standen dann im Stahlwerk als Dekoration aufgestellt werden. Auf der freien Strecke haben diese Wagen nichts zu suchen, das Foto ist nur aus dem damaligen Mangel an fotogenen Abschnitten im Stahlwerk zu erklären.
 
Auch die Kokillen aus den beiden Trix-Wagensets Kokillentransport sind nicht überzeugend. Fabrikneu sehen sie nicht aus, mangels Bodenplatten dürfte auch der Einsatz im Werk schwierig sein - von der zweifelhaften Transportsicherung mal ganz zu schweigen. Also wurden die Trix-Kokillen ebenfalls überarbeitet und schmücken als alte Kokillen den Rand vom Stahlwerk, derweil sich die Schwerlastwagen beim Versand von Brammen und Knüppeln nützlich machen dürfen.
Zugschluß