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 Vorplatz Stahlwerk
 2009: Betonflächen
Die Betonflächen zwischen den Werkhallen entstanden aus Polystyrolplatten, die sich leicht verarbeiten ließen. Im ersten Schritt wurden die Fundamente aus 3mm dicken Material gefertigt. Damit wurde der Vorplatz, aber auch die Flächen zwischen benachbarten Gleisen abgedeckt. Die Oberkante der Plastikplatten liegt etwas höher als die Kleineisennachbildung an den Schwellen. Das Fundament stößt bis an die Gleisschwellen und wurde mit Pattex auf den Korkuntergrund geklebt. Als nächstes wurden die Gleismitten abgedeckt. Dazu wurde 2mm dickes Polystyrol verwendet und in dünnen Streifen geschnitten. Die Nachbildung der Vierkantschrauben auf der Gleisinnenseite wurden mit einem Skalpell entfernt, damit die Abdeckung bündig aufliegt.
 
Schließlich wurdu aus 0,75mm dickem Material eine Deckschicht für das Fundament erstellt. Diese Platten reichen über die Kleineisen hinweg bis an die Gleisprofile und schließen die Lücke über der ersten Schicht. Anschließend wurden die Teile der Deckschicht und die Gleisabdeckungen nummeriert. Die Fugen zwischen den nachgebildeten Betonplatten wurden mit einer stumpfen Klinge in die Deckschicht geritzt. Ein Stahllineal sorgte für eine genaue Linienführung.
 
 Struktur und Farbe
Die Plastikteile wurden mit feinem Schleifpapier abgezogen und dann mit hellgrauer, matter Acrylgrundierung gespritzt. Die Farbe wurd ezweimal aufgetragen, damit sie richtig deckt. Die zahlreichen "Betonplatten" wurden zum Trocknen gelegt, bis die Farbe ausgehärtet war. Anschließend wurde die Deckschicht mit Pattex auf das bereits befestigte Fundament geklebt. Die Abdeckungen der Gleismitten wurden ebenfalls mit Pattex befestigt. Dieser Flächenkleber ermöglichte Korrekturen, bevor die Kunststoffteile bis zum Abbinden des Klebers mit Büchern beschwert wurden.
 
Für die Alterung wurden Acrylfarben aus der Tube in den Farbtönen Siena, gebranntes Siena und Umbra verwendet. Sie wurden sehr mit Wasser verdünnt und mit einem weichen Pinsel aufgetragen. Die Verarbeitung erfolgte naß in naß und ergab eine fleckige Verschmutzung. Mit dem Airbrush und rostbrauner Farbe erfolgte die Feinarbeit entlang der Gleisprofile und im Einfahrtbereich der Konverterhalle. Zum Schluß wurden geätzte Gullideckel aufgeklebt und die Betonplatte war fertig.
 
 2022: Rohrbrücke über die Gleise
2010 hatte ich von Joswood eine Rohrbrücke als Lasercut-Bausatz erworben, aber noch ohne genauen Plan, wo und wie die Brücke auf der Anlage stehen sollte. Rohrbrücken kann man immer brauchen. Schließlich stand die Brücke mit einem Stück Rohr provisorisch zwischen den Gleisen des Übergabebahnhofes. 2022 war es dann an der Zeit, sich dieses Platzhalters anzunehmen. Ein Foto der Szene, auf DIN A4-Papier ausgedruckt, diente als Grundlage für eine Skizze. Die Rohrbrücke soll um einen Laufsteg ergänzt und die Rohrleitung ins benachbarte Gebäude verlängert werden, so der ungefähre Plan.
 
Zunächst habe ich für einen stabilen Stand gesorgt: Fundamentplatten wurden aus Polystyrol angefertigt, die genau in die unteren Enden der Gitterstützen passen. Dann wurde die Sandfüllung zwischen den Gleisen etwas angefeuchtet und entfernt. Die Fundamentplatten wurden dann direkt auf die Korkunterlage geklebt und die Lücken wieder mit Sand aufgefüllt. Bei einer Stellprobe habe ich geprüft, ob die Brücke auch einigermaßen gerade auf ihren Fundamenten steht.
 
Den Laufsteg nebst Stützen und Geländer habe ich mit FreeCad konstruiert. Der Steg ist zweiteilig, da die Gesamtlänge nicht in den 3D-Drucker passte. Der Laufsteg ist durchbrochen, die Maschenweite beträgt 0,5mm, die Dicke der Materials dazwischen nur 0,2mm. Das ist etwa 150% der Vorbild-Abmessungen, aus meiner Sicht ein guter Kompromiß von filigraner Wirkung und Stabilität. Die beiden 3D-Teile wurden dann angeklebt und die gesamte Konstruktion in RAL 6011 Resedagrün überlackiert. Die Stützen der Brücke erhielten weiße Schutzanstriche, da es dort etwas eng zugeht.
 
 2023: Die Rohrleitung dazu
Zur optischen Auflockerung soll ein Absperrschieber in die Leitung eingebaut werden. Außerdem ist ein Höhenunterschied zu überwinden und ein Richtungswechsel nötig. Dazu habe ich einfach unterstellt, daß die Leitung für den Transport eines gasförmigen Mediums dient, dann stellt der Höhenunterschied kein Problem dar. Insgesamt waren dann Segmentbögen, Rohrflansche, der Schieber und ein Gerüst mit einer Plattform nebst Betonsockeln in FreeCad zu konstruieren, was dann doch eine gewisse Zeit in Anspruch genommen hat.
 
Der Absperrschieber entstand anhand von Bildern und Maßangaben eines Armaturenherstellers, passend zum Rohrdurchmesser DN1200. Der Schieber verfügt über einen Bypass, dazugehörigen Handrädern und einem Motorantrieb. Die Konstruktion in FreeCad war mit etwas Arbeit verbunden, aber deutlich einfacher als ein Bau mit traditionellen Techniken. Bei der Gelegenheit habe ich auch eine Variante mit Flanschen ohne Schrauben und Muttern entworfen, die als Ladegut dienen soll.
 
Der 3D-Druck des Gerüsts war nicht ganz so einfach. Der erste Versuch bestand aus den Stützen einschließlich der Diagonalstreben und ließ sich nicht zufriedenstellend versäubern. Im zweiten Anlauf hatte ich die Diagonalstreben separat gedruckt, aber es war dann schwierig, die Teile passgenau einzukleben. Im dritten Anlauf sind die Knotenbleche zusammen mit dem Gerüst gedruckt worden, der Zusammenbau war dann recht einfach.
 
Bei der Stellprobe der fertig montierten und lackierten Teile stellte ich fest, daß mir die Aufstellung nicht gefiel, die Geometrie und die Proportionen des Rohrgerüsts wirkten fehl am Platze. Schweren Herzens - denn eigentlich bin ich ein fauler Mensch - habe ich mich dann zu einer Überarbeitung entschlossen.
 
In dieser Situation zeigte der 3D-Druck dann seine Stärke: Die Konstruktion in FreeCad war parametrisiert, ich konnte also die wesentlichen Abmessungen einfach ändern. Natürlich waren noch Nachbesserungen erforderlich und ich brauchte einige virtuelle Versuche mit verschiedenen Abmessungen, aber dann war das neue Rohrgerüst auch schon fertig. Es hat eine kleinere Grundfläche, zwei Ebenen mit Diagonalstreben und steht in einer Flucht mit der Rohrbrücke. Die Probeaufstellung war dann zu meiner Zufriedenheit.
 
Zwischendurch erhielt der Wartungssteg der Rohrbrücke eine Beleuchtung. Dazu habe ich die Wandleuchten der Gießhalle zu Mastleuchten umgewidmet, die 3D-Lampenkörper sitzen auf 1mm Ms-Röhren und die Lackdrähte verlaufen im Inneren. Nach ein paar Tests sind es dann drei Mastleuchten geworden, die an der Brücke festgeklebt und verkabelt wurden. Für die Stromversorgung wollte ich Kabel in der Rohrleitung verlegen, habe diese Idee dann aber verworfen. Zwei Miniaturbuchsen wurden im Fundament auf der Anlage versenkt, die entsprechende Brückenstütze erhielt kleine Stecker. Damit kann die Rohrbrücke weiterhin einfach von der Aanlage abgenommen werden, zum Beispiel für Reinigungs- oder Wartungsarbeiten.
 
Für den Aufbau der zusätzlichen Stützgerüste habe ich die Bauteile zunächst entlang der Rohrleitung ausgerichtet und dann die Fundamentblöcke mit einem Tropfen Sekundenkleber fixiert. Anschließend konnten die Bauteile wieder entfernt werden. Die Fundamente wurden dann stabil verklebt und Klebstoffreste mit etwas Moosflocken getarnt. Zwei Fundamentblöcke enthalten die Stromversorgung für die Plattform, auch hier habe ich Miniaturbuchsen eingebaut und die entsprechenden Stecker in das Gerüst eingelassen.
 
Die Rohrleitung über die Brücke mit Absperrschieber und dem senkrechten Rochstück bilden ein gemeinsames Bauteile. Zwei kleine Magnete positionieren es auf der Rohrbrücke und ein kleiner Zapfen definiert die genaue Lage auf der Plattform. Der obere Segmentbogen und das anschließende Rohr ins Gebäude lässt sich aufstecken und ausrichten, es ruht am anderen Ende auf einer Rohrauflage, die am Gebäude festgeklebt ist. Damit lassen sich die gesamte Leitung und die darunterliegenden Konstruktionen jederzeit mit ein paar Handgriffen entfernen.
 
In der nächsten Ausbaustufe möchte ich die Lücke des Wartungssteg schließen und Aufstiegsleitern ergänzen. Vielleicht verlege ich auch ein paar zusätzliche Leitungen mit kleinerem Durchmesser oberhalb der DN1200-Rohre.
 
 2024: Details hier und dort
Bei der Durchsicht meiner Fotos vom ThyssenKrupp-Gelände in Duisburg sind mir zwei Bilder eines Fußgängertunnels aufgefallen. Tatsächlich ist es der südliche und der nördliche Treppeneingang, in unmittelbarer Nähe der Überführung der Kaiser-Wilhelm-Straße und daher vom öffentlichen Bürgersteig aus gut einsehbar. Der Tunnel unterquert sieben Strecken- und Abstellgleise. Da die Situation entfernt an die Gleisharfe des Modell-Übergabebahnhofs der Phoenix Hüttenbahn erinnert, habe ich mich entschlossen, zumindest einen Treppenzugang nachzubauen.
 
Zunächst habe ich Rand des Vorplatzes überarbeitet. Seit einiger Zeit hatten die Betonplatten schon einen Randstein erhalten. Der Rand wurde nun farblich nachbehandelt und die kleinen Spalten zu den Betonplatten mit feinem Sand gefüllt. Zu den Gleisen hin musste ich noch einige Lücken verspachteln, die Textur und Farbe der Oberfläche wurde dann mit alter Grill-Asche und etwas blaßgrünen Flocken an den restlichen Gleisbereich angepasst. Und damit niemand versehentlich in die Gleise läuft, habe ich dort das Heki 6520 Metallgeländer montiert. Die Teile habe ich vor Ort verlötet und anschließend zur Spritzlackierung aus den vorgebohrten Löchern wieder herausgezogen.
 
Tief unten in der Restkiste fand ich drei Bauteile, die für eine Bahnsteigunterführung gedacht und von der Faller Bahnsteighalle übriggeblieben waren. Die Betoneinfassung am oberen Rand war überflüssig und schnell abgesägt. Die drei Treppenteile wurden passend aufeinander gestapelt und miteinander verklebt. Die vorhandenen Lücken und fehlenden Wandteile wurden aus 1 mm PS-Platten ergänzt. Etwas mühsam waren die Ausschachtarbeiten. Hier half eine sehr dünne japanische Bastelsäge und viel Geduld. Aber schließlich war es geschafft und der Treppenrohbau passte ins Loch. Der Treppeneingang bekam eine überstehende Abdeckung, um die Spalte beim Einbau zu kaschieren. Dann folgte eine Lackierung im passenden Staubton und ein paar dezente Schmutz- und Rostspuren. Ein paar Reste vom Heki-Geländer schützen die Mitarbeiter vor unerwünschten Abstürzen und eine SMD-LED bringt Licht in den Anfang des Tunnels. Das fertige Bauteil habe ich dann an seinen Platz eingesetzt. Ein Hinweisschild und ein gammeliges Drainage-Gitter sorgten dann für den Abschluss.
 
End of train