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 KHD 230 aus 3D-Druck Bausatz
Seit einiger Zeit fertigt Sven Hansen Güterwagen als 3D-Druck (Link zur Homepage: https://epoche3d.wordpress.com) und hatte nun einen Gehäusebausatz für eine Deutz-Rangierlok vom Typ KHD 230 entwickelt. Die Bauteile mussten zunächst von der sog. Support-Struktur befreit werden, das sind zahlreiche Hilfsstützen, die für den 3D-Druckvorgang erforderlich sind. Das Resin ist stabil, aber auch filigran, daher war hierbei Sorgfalt nötig, um die Teile nicht zu bestätigen - und natürlich hat es bei mir ein paar kleine Abbrüche gegeben, die aber mit Sekundenkleber geheilt werden konnten.
 
Die Mechanik spendete eine gebraucht gekaufte Roco BR 333, die alte Version aus den 80er Jahren. Verwendet wurde der Getriebeblock nebst Stromabnehmer und Radsätzen sowie der Motor. Optional hätten auch die Pufferbohlen für das neue Modell übernommen werden.
 
 Aufbau des Fahrgestell
Der Roco-Getriebeblock passte exakt in das 3D-Druck Fahrgestell. Die Bohrungen für die beiden Befestigungsschrauben waren vorbereitet und mussten mit einem M2-Gewindeschneider nachgeschnitten werden. Auch für den Motor gab es eine passende Befestigung an der richtigen Stelle. Da ich Kadee #5-Kupplungen verwenden wollte, musste ich entsprechende Öffnungen in die Frontschürzen sägen, dazu ließ sich das Resing gut bearbeiten.
 
Nach der Probemontage wurde das Fahrgestell gründlich gesäubert und dann mit Gunze Resin Primer grundiert. Anschließend erfolgte eine Schicht Gunze Basic White, damit die abschließende Deckschicht in Orangegelb schön leuchtete. Selbstgedruckte Decals ergaben die Warnstreifen auf den Frontschürzen. Nachdem die Farbe getrocknet war, wurde die Technik wieder eingebaut und es war Zeit für eine erste Stellprobe auf der Anlage.
 
Damit die kleine Lok etwas Zugkraft entwickelt, wurden um das Getriebe herum kleine Bleiplatten eingeklebt. Die Halterungen für Sounddekoder und Lautsprecher waren dabei im Wege und wurden abgeschnitten. Ein ESU Lokpilot micro wirde auf einem Stück Polystyrol direkt auf den Motor geklebt und verkabelt. Auch diese Lok sollte zusammen mit einem Bremswagen für eine verbesserte Stromabnahme eingesetzt werden, dazu wurden an der Frontschürze Mikrobuchsen eingelassen. Eine erste Probefahrt verlieft erfolgreich.
 
Das Gehäuse sollte mit zwei Clipsbefestigungen mit dem Chassis verbunden werden. Das war mir bei diesem Resinmodell nicht geheuer. Die Clips wurden entfernt, an ihrer Stelle wurden kleine Würfelmagnete in Chassis und Gehäuse eingeklebt. Das funktioniert als Befestigung vorzüglich.
 
 Die Sache mit den Lampenringen
Wirklich Kopfzerbrechen hat mir die Beleuchtung bereitet. Ich hatte geplant, das Gehäuse an den Lampenöffnungen zu durchbohren und kleine Stücke Glasfaser in Kombination mit SMD-LEDs als Leuchten zu verwenden. Leider sind bei diesen Bohr- und Fräsarbeiten die Öffnungen etwas beschädigt worden. Und außerdem hatte ich keine Idee, wie ich die Lampenringe ordentlich lackieren und alufarbig absetzen könnte. Daher hat das Modell in diesem Zustand lange gelegen und auf meinen Geistesblitz gewartet.
 
Bei neueren Modellen hat Sven Hansen separate Lampenringe gedruckt. Da ich nun einen eigenen 3D-Drucker besitze, konnte ich diesen Lösungsansatz ebenfalls versuchen. In FreeCad habe ich hülsenartige Lampenringe in mehreren Varianten gezeichnet und dann auf Vorrat ausgedruckt. Diese Teile sind wirklich winzig, die Wandstärke liegt bei 0,1 mm, da muss man mit Verlusten rechnen. Die Lampenringe wurden alufarbig lackiert, die Linse wurde durch 1mm Glasfaser dargestellt, ein Probeeinbau verlieft zu meiner Zufriedenheit - Problem gelöst.
 
 Gehäuselackierung und Montage
Nachdem die Sache mit den Lampenringen geklärt war, konnte der Zusammenbau fortgesetzt werden. Alle Lampenöffnungen wurden entsprechend aufgebohrt. Griffstangen aus 0,4mm Neusilber wurden eingesetzt. Auf dem Dach ersetzte ich das abbruchgefährdete Signalhorn aus Resin durch Weinert 8970 aus Ms-Guß. Das Gehäuse wurde komplett im Grün der Phoenix Hüttenbahn lackiert, die Warnstreifen an den Fronten ließ ich in diesem Fall weg - die Lok ist einfach zu klein dafür. Nach der Lackierung wurden die Gummidichtungen und Fensterrahmen mit schwarzem bzw. Chrom-Lackstift abgesetzt. In die Front wurde ein kleines Stück Lüftergitter eingeklebt.
 
Die Lampenringe wurden mit kurzen Stücken 1 mm Glasfaser ausgestattet und dann ins Gehäuse eingeklebt. An die SMD-LEDs lötete ich zunächst Lackdraht, anschließend wurden sie von innen auf die Glasfaser-Stückchen geklebt. Die Lackdrähte wurden im Gehäuse zusammengeführt und Vorwiderstände eingebaut. Eine dreipolige Steckverbindung verbindet Gehäuse und Chassis elektrisch.
 
 Fertiges Ergebnis: PH-Lok Nummer 230
Zum Abschluß bekam die Lok geätzte Fabrik- und Lokschilder von KUSWA und kann nun auf der Anlage eingesetzt werden. Direkt am ersten Tag musste PH 230 mit schweren Schrottmulden zeigen, was sie kann. Aufgrund des alten Roco Köf III-Fahrwerks sind die Solo-Fahreigenschaften für einen Zweiachser sehr ordentlich. Trotzdem soll PH 230 künftig mit einem Bremswagen eingesetzt werden, um eine noch sichere Stromabnahme zu erreichen.
Zugschluß