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 Handantrieb für Weichen
Während DB-Strecke, Bahnhof und Schattenbahnhof komplett automatisch gesteuert werden können, wird der Betrieb der Werkbahn ausschließlich manuell erfolgen. Deshalb werden die Weichen über handbediente Stellmechanismen betätigt, ähnlich wie ich sie bereits bei "Bad Knüsselsdorf" verwendet hatte.
 
Kleine Adapter entstehen aus Vierkant, Vierkantrohr und U-Profil aus Messing: Ein ca. 3,5cm langes Stück Vierkant (4x4mm) erhält in der Mitte eine Bohrung für Stelldraht aus 0,7mm Federstahldraht. Quer dazu wird ein M2-Gewinde geschnitten, mit der passenden Imbusschraube kann der Stelldraht dann festgeklemmt werden. An einer Stirnseite des Vierkantmaterials wird ein Loch gebohrt und ein Stück Ms-Draht (2mm) eingeklebt.
An ein ebenfalls 3,5cm langes Stück des U-Profiles (2x7mm) werden zwei kurze Abschnitte des Vierkantrohres (5x5mm) angelötet, sie dienen als Führung für den Stellmechanismus. Das U-Profil erhält zwei Löcher für die spätere Befestigung unter der Anlagenplatte. Da eine ganze Reihe von Weichen ausgestattet wird, entsteht fast eine Kleinserien-Fertigung.
Die Endlage der Weichen werden durch Kippschalter fixiert. Sie werden gleichzeitig für die Polarisation des Herzstückes verwendet. Auf den Abbildungen sind einpolige Schalter zu sehen. Künftig werden dreipolige Schalter eingesetzt, um die Zungen der Tilligweichen zu versorgen.
 
Ein ca. 2,7cm langes Stück 4mm Ms-Rohr wird an einem Ende flachgeklopft und mit einer 2mm Bohrung versehen. Das andere Ende wird auf den Knebel des Kippschalters geschoben und dort festgeklebt. Der Kippschalter wird mit einem Stück Aluprofil (15x15mm) unter der Anlagenplatte befestigt. Ein kleiner Drahtwinkel aus 0,7mm Stahldraht verbindet Schalter mit Adapter, das Innere einer Lüsterklemme dient dabei als justierbare Verschraubung.
 Einbau
Der Adapter wird passend unter der Stellschwelle der Weiche befestigt und der Stelldraht in der Höhe justiert. Der Kippschalter wird in der Nähe angeschraubt. Schalter und Adapter werden mit der Lüsterklemme verbunden, dabei wird der Abstand so eingestellt, daß der Kippschalter die Weichenendlagen stabilisiert. Mit einer weiteren Lüsterklemme wird der Bowdenzug befestigt. Kleine Holzleisten mit passender Bohrung halten die Ummantelung des Bowdenzugs an Ort und Stelle.
 
In die Anlagenfront werden kurze Stücke aus 3mm Ms-Rohr eingelassen und verklebt. Sie dienen als Führung für die Stellstangen aus 2mm Ms-Rohr. Das 2mm-Rohr wird mit etwas 2K-Klebstoff gefüllt, über die Drahtseele der Bowdenzüge geschoben und mit einer Zange aufgequetscht. Außen an der Front wird eine 12mm Holzkugel als Bediengriff aufgeklebt. Bei meinen Exemplaren war die Bohrung etwas zu weit, sie wurde mit dem 3mm Ms-Rohr aufgefüllt.
Nachdem die Handantriebe für die Weichen im Industrie-BW wie oben beschrieben wurden, gibt es ein paar kleine Verbesserungen bei den nächsten Einbauten: Diesmal wird ein dreipoliger Umschalter verwendet. Damit werden nicht nur das Herzstück, sondern jede Zunge einzeln angesteuert und die Trennstelle hinter der Zunge kann entfallen. Außerdem wird der Kippschalter direkt an den Stelldraht der Weiche angekoppelt. Ein Langloch im Aluprofil erleichtert die Justage der Endstellungen.
 Schönere Knöpfe
Nach drei Jahren Betrieb war ich mit den Holzknöpfen nicht mehr zufrieden. Die richtige Endlage war manchmal schwer zu fühlen und es gab erste Schäden, weil sich die recht dünnen 2mm Messingdrähte verbogen haben. Auf der Intermodellbau fand ich dann das richtige Alu-Material für eine neue Verrohrung unter dem Label "Precision Metal" von der Firma Albion Alloys aus Großbritannien, die restlichen Bauteile waren leicht aufzutreiben.
  • Alurohr AT5M 5mm Durchmesser
  • Alurohr AT4M 4mm Durchmesser
  • Alurohr AT3M 3mm Durchmesser - alle Alurohre von Albion Alloys
  • Unterlegscheiben 5,3x20mm - Baumarkt
  • Lüsterklemmen für 5mm Draht - Baumarkt
  • Alu-Geräteknöpfe mit 6mm Bohrung - Reichelt
Die neue Konstruktion besteht aus dem 5mm Alurohr als Führungsrohr sowie den ineinander geklebten 4mm und 3mm-Rohren als Stellstange. Die Alurohre passen ziemlich genau ineinander. Die Stellstange habe ich zur besseren Stabilität verdoppelt. Mit den Lüsterklemmen werden die Bowdenzüge an die Stellstangen geschraubt, sie dienen auch als Anschlag. Die U-Scheiben verbessern die Optik und sind ebenfalls als Anschlag gedacht.
Die vorhandenen Bohrungen von den alten Stelldrähten werden auf 5mm aufgebohrt. Zuerst mache ich das freihändig mit dem Akkuschrauber, aber weil ich oft korrigieren muß, verwende ich dann den Proxxonmotor auf einem Bohrständer. Damit werden alle Bohrungen waagerecht und liegen nebeneinander auf einer Linie. Die Verbindung mit den Bowdenzügen ist im Bereich des Industrie-BW und der Bahnhofseinfahrt mühselig, da der Schattenbahnhof einige Verrenkungen notwendig macht.
Beim Einbau der neuen Stellstangen achte ich auf leichtgängige Bedienbarkeit. Die Handhabung ist schließlich deutlich besser und Griffe fühlen sich viel stabiler an - kein Wunder, da die Stangen nun 4mm statt zuvor 2mm dick sind. Auch die Optik der Anlagenfront hat gewonnen. Bei der späteren Neulackierung der Anlagenfront sind die U-Scheiben sehr nützlich, weil sie kleine Unsauberkeiten und Ränder gut kaschieren.
End of train