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 2001: Gleisanlagen des Stahlwerks
Die Gleisanlagen des Stahlwerks bestehen aus dem fünfgleisigen Übergabebahnhof sowie den davon abzweigenden Hallengleisen mit den Beladestellen. Drei Gleise führen in die Halle zur Brammenverladung, zwei Gleise führen in die Konverterhalle für die Versorgung mit Roheisen und Kühlschrott. Ein weiteres kurzes Gleis verläuft direkt vor der Konverterhalle für die Anlieferung von Zuschlagstoffen.
Westlich des Stahlwerks schließt sich das BW der Werkbahn an. Dahinter verläuft die Verbindungsstrecke zur Außenwelt, überwacht vom Stellwerk Phoenix-West. Im Osten verlassen die Gleise das Stahlwerk zum Kanal, um danach den Hochofen-Bereich zu erreichen. Die Gleisanlagen des Stahlwerks sind der Dreh- und Angelpunkt des Werkbahn-Betriebs.
 
Schon früh im Baustadium fanden Stellproben statt. Dazu wurden ein paar Gleise an die Stelle des künftigen Übergabebahnhofes plaziert. Damit konnte ich gut die spätere Wirkung des Gleisplanes überprüfen. Die Gleise liegen - Ruhrgebiet-typisch - recht gedrängt, aber es ist noch genug Platz für Böschungen, Pflanzen, Rohrleitungen und andere optische Trenner vorhanden.
 
Nachdem ich ein teilmontiertes Trix-Kraftwerk günstig ersteigern konnte, nutze ich die Gelegenheit, um weitere Ideen für die Gestaltung des Stahlwerks auszuprobieren. Neben den Kraftswerksteilen soll eine Wellblechhalle sowie eine Werkshalle in Ziegelbauweise verwendet werden. Ein paar provisorisch verlegte Flexgleise gaben einen Eindruck davon, wie es hier künftig aussehen sollte.
 
 2006: Bauvorbereitung und letzte Feinplanung
Die fertig zugeschnittenen und aufgebauten Trassenbretter dienten als Grundlage für die letzte Feinplanung. Dazu wurde der Gleisplan für den Stahlwerk-Bereich mit CadRail im Maßstab 1:1 ausgedruckt und die einzelnen DIN A4-Blätter an den Rändern beschnitten und zusammengeklebt. Der komplette Gleisplan konnte dann auf den Trassenbrettern ausgelegt werden. Auf dem Gleisplan wurde passendes Rollmaterial aufgestellt. Es hat Freude gemacht, die ganzen Schätze einmal aus ihren Kartons zu holen. Ich war auch überrascht, wieviel Bestand sich bereits angesammelt hatte. Mit den Loks und Wagen ließ sich die Gesamtwirkung gut überprüfen, insbesondere die Gleisabstände und die Radien. Außerdem konnten die Nutzlängen der Abstellgleise in den Hallen getestet werden.
 
Gleichzeitig wurden auch die Gebäude erneut ausprobiert und an den richtigen Stellen platziert. Dabei konnten kleinere Korrekturen und Verbesserungen vorgenommen werden, aber im Grundsatz wurde die Planung bestätigt. Die genauen Abmessungen der Trassen lagen damit fest und die Blende am vorderen Anlagenrand konnte montiert werden.
 
 2007: Einfahrtsweichen des Übergabebahnhofs
Die Einfahrt zum Übergabebahnhof wurde wieder als separates Segment montiert. Besonders die Arbeiten unter dem Trassenbrett konnten dann bequem durchgeführt werden. Hierzu gehörte der Einbau der Handantriebe für die Weichen sowie die Verkabelung für die Gleisspannung. Der Gleisplan wurde erneut ausgedruckt, diesmal mit angedeutenen Schwellen und Gleisprofilen. Mit Alleskleber wurde das Papier auf der Korktrasse angeheftet. Die Gleise konnten nun genau nach Vorlage ausgerichtet werden. Später - beim Einschottern - wurde die Papierlage durch den verdünnten Weißleim nochmal sicher mit der Unterlage verklebt. Die Farbgebung der Schwellen und Gleisprofile erfolgte nebenan im Werkstattraum, damit die Anlage nicht vom Airbrush-Nebel verschmutzt wurde
 
Das neue Segment wurde in die Anlage eingebaut. Vor den ersten Probefahrten mussten die Stellstangen für die Weichenantriebe durch die Vorderkante der Anlage verlängert werden. Außerdem wurde das neue Segment an die Stromversorgung angeschlossen. Die Lücken zwischen Alt und Neu wurden durch kurze Gleisstücke geschlossen. Hier war noch Nacharbeit mit dem Airbrush nötig. Die freien Durchblicke zwischen den Trassenbrettern mussten auch noch mit Korkplatten gefüllt werden. Ein paar Stücke Flexgleis waren für die Testfahrten über die Weichenstraße nötig. Sie wurden nur vorläufig verlegt. Der Bau der Gleisharfe erfolgte später, nachdem auch die Ausfahrt des Bahnhofs fertig gestellt war.
 
 2007: Ausfahrt des Übergabebahnhofs
Die zweite Weichenstraße des Übergabebahnhofs entstand wieder in der Werkstatt, da sie kompakter war und auf den Arbeitstisch passte. Dort waren alle wichtigen Werkzeuge griffbereit, auch wenn es manchmal unübersichtlich aussah. Das Segment wurde komplett einschließlich Weichenantriebe und elektrische Verkabelung vorbereitet. Dann erfolgte der Einbau in die Anlage, wo bereits Befestigungspunkte für die Verschraubung und elektrische Steckverbinder vorbereitet waren.
 
 2007: Abstellgleise und Anschlußgleise für das Stahlwerk
Nach dem Einbau aller Weichen konnten die Gleisbögen zwischen den beiden Weichenstraßen verlegt werden. Die Papierschablonen halfen dabei, die Übergangsbögen sauber hinzubekommen. Die Bowdenzüge für die Weichen wurden dann am Anlagenrand befestigt. Dort waren die Stellstangen bereits eingebaut und mussten nur noch mit den Bowdenzügen verbunden werden. Anschließend konnten auch die zahlreichen Anschlußgleise verlegt werden, die in die Gebäude hineinführen. Später können hier die Güterwagen abgestellt und wieder abgeholt werden. Sämtliche Gleise wurden mit der Spritzpistole eingefärbt. Die Schwellen erhielten einem matten Braunton, die Gleisprofile hingegen Rostrot. Damit war alles für das Schottern vorbereitet.
 
 2008 / 2009: Ausgestaltung Gleisfeld
Die Gleise des Übergabebahnhofes lagen meterweise nackt festgeschraubt auf der Platte. Einschottern machte da nicht viel Spaß, aber es mußte trotzdem erledigt werden. Gleis für Gleis ging es voran, der helle Kalkstein-Schotter wurde mit Rasierer-Reinigungsbürste und Pinsel zwischen den Schwellen verteilt und mit verdünntem Ponal verleimt.
 
Die Lücken zwischen den Gleisen wurden mit dunkelgrauem Sand gefüllt. Damit sollte der Rangierer-Weg nachgebildet werden, der beim Vorbild aus Schlacke besteht. Zur Sicherheit des Personals wird darauf geachtet, daß der Rangiererweg frei von Unrat und Gebüschen bleibt. Daher sind die Wege nur hier und da von einigen Moosflecken durchsetzt. Für den späteren Einbau der Leuchten wurden kleine Plastikstücke in den Sand eingesetzt und dort die Montagelöcher gebohrt. Die festen Plastikstücke sollen den Steckmasten einen besseren Halt geben.
 
Um die Hallen herum wurden Betonflächen mit Polystyrol nachgebildet. Auch in den Hallen wurde eine durchgehende Bodenfläche eingebaut, die Gleise verlaufen dort im Planum. Damit waren die Gleisanlagen für das Stahlwerk erstmal fertig gestellt und einsatzbereit.
 
 2009: Nochmal Gleisfeld
Obwohl ich Bilder mit sehr ähnlichen Originalsituationen vorliegen hatte, war ich nicht so recht zufrieden. Insgesamt wirkte der Gleisbereich zu dunkel und zu kontrastreich. Die Szenerie war viel zu ordentlich, mir fehlte die staubige und trockene Atmosphäre, die mir von meinen sommerlichen Fototouren entlang der Werkszäune in Duisburg bekannt war. Von der Intermodellbau hatte ich mir daher ein Sortiment Bodensatz von minitec und Jehova geholt, da ich das Industriegelände überarbeiten wollte.
 
Daheim stellte ich zunächst fest, daß sich im Jehova-Beutel "Kalkstein Puder" so ziemlich das gleiche Material wie in der minitec-Dose "Schaufelsplitt Grauwacke" befand. Und zwischen minitecs "Parabraunerde" und meinem gesiebten Dreck aus dem Garten vermochte ich auch keinen Unterschied zu erkennen. Wieder was gelernt. Nach ersten Versuchen rieb ich das Staubmaterial in die vorhandene Sandfläche ein. Leider war der Kalkstein-Puder zu "kalt" und passte nicht so recht zum etwas gelblicheren Kalkstein-Schotter. Ich erinnerte mich an die sehr feine Asche vom Grill, die ich zur Alterung der Schlackewagen verwendet hatte und von der noch ein Rest übrig war. Diese puderartige Asche wurde dann zusammen mit dem gesiebten Gartendreck großzügig zwischen die Gleise gestreut und mit einer Rasierer-Reinigungsbürste eingearbeitet und verteilt.
 
Die Gleise wurden dann einigermaßen gereinigt und die Zwischenräume mit 50% Isopropanol angefeuchtet. Das löste den im Sanduntergrund enthaltenen Ponal etwas an, trocknete aber sehr schnell wieder. Asche und Erde dunkelten dabei kaum nach und hafteten gut am Sand. An einigen Stellen kam die schwarze Farbe des Untergrundes wieder durch, nachdem ich lose Reste abgesaugt hatte. Um den Zustand zu konservieren, sprühte ich flächig verdünnten, matten Klarlack auf. Und weil ich gerade dabei war, bekamen die Gleisprofile einen etwas dunkleren Anstrich, der nun mehr Richtung Eisengrau geht. Das war eine ziemliche Sauerei mit Dreck, Staub und Airbrush an der Anlage. Aber sie hat sich gelohnt: Das Gesamtbild ist jetzt Ton in Ton, weniger Kontraste und wirkt so staubig wie eine Industrieanlage bei trockenem Sommerwetter.
 
 2013: Noch mehr Abstellplatz
Im Bereich des Stahlwerks sind große Löcher in der Landschaft mit Styropor und einer abschließenden Gipsschicht gestopft worden. Ursprünglich war eine Schrebergarten-Kolonie für die Fläche am Anlagenrand geplant, nun sollte es eine zugewachsene Brache mit Schrottresten werden. Für die Stützmauer zum Gleisbereich wurden Gießformen von Langmesser verwendet. Alte, zerfallene Fundamente eines abgerissenen Gebäudes sollten für Abwechslung sorgen, aber die letzten Fragen zur Ausgestaltung waren noch nicht gelöst.
 
Bei einem Betriebstag mit Freunden stellte sich heraus, daß zusätzliche Abstellmöglichkeiten für Steuerwagen oder Zwischenwagen nützlich wären. Leider waren die Möglichkeiten begrenzt, nur an der westlichen Ausfahrt des Werkbahnhofes war etwas Platz. Denkbar wäre hier eine ehemalige Gleisverbindung über den Kanal zum Hochofen, aus der nach Kriegszerstörung der Kanalbrücke ein kurzes Abstellgleis geworden ist. Ich habe mich aber mit diesem Vorschlag schwer getan, da fertig verlegtes Gleis abgerissen werden müßte und für den Weichenantrieb wenig Platz vorhanden ist. Andererseits wäre der Nutzen groß und gerade an dieser Stelle fehlte mir eine gute Idee für die Anlagengestaltung. Da käme eine Gleistrasse sehr gelegen. Also habe ich kurzentschlossen die Styropor-Teile wieder entfernt und entlang der Hochbahn eine Trasse für das Abstellgleis eingebaut.
 
Etwas aufwendiger war der Einbau der neuen Weichenverbindung. Mit warmen Wasser liess sich das Schotterbett anlösen und eine Lücke im Gleisverlauf schaffen. Eine Wellerweiche mit extra langen Profilen wurde eingepasst. Glücklicherweise waren aus dem Rückbau des Abzweig MECHTHILDE Servo-Antriebe übrig geblieben, von denen einer unter die neue Weiche geschraubt wurde. Der sonst im Werkbahn-Bereich übliche Handantrieb per Bowdenzug hätte hier keinen Platz mehr gefunden.
 
Angesteuert wird das Servo über die Analogeingänge der Steuerplatine, der dazugehörige Schalter wurde per Weichenknopf an der Anlagenfront betätigt und passte in das Bedienkonzept. Nach Funktionstests und Probefahrten wurden Weiche und neues Abstellgleis eingeschottert. Der Farbton von Schotter und Gleiszwischenraum weicht vom vorhandenen Bereich etwas ab, hier ist noch etwas Nacharbeit nötig, ansonsten wird es als Reparatur deklariert.
 
 2021: Mal wieder Betonarbeiten
Der Freiraum vor den Gleisen auf Höhe der Bogenbrücke war bislang ungestaltet und als Abstellfläche nützlich. Ein erster Ansatz wurde einem zusätzlichen Abstellgleis geopfert, siehe weiter oben. Nun hatte ich im Spätsommer damit begonnen, die Stützmauer aus Hartfaser mit Spoerle-Gipsteilen zu verkleiden. Die Teile waren von der letzten Gießaktion noch in reichlicher Anzahl übrig und mussten nur noch auf die richtige Höhe abgesägt werden. Geklebt wurde wieder mit Silikon aus der Kartusche. An der Oberkante habe ich die Gleisfläche abgedeckt und abgeklebt, dort habe ich Acrylspachtel aufgetragen, um eine gewisse Dicke der Betonmauer anzudeuten. Mit den gleichen Spachtel habe ich Lücken und Spalte zwischen den Gipsteilen gefüllt.
 
Die Farbgebung der Betonfläche erfolgte wieder mit Acrylfarben. Hier waren aber die alten, abgemischten Vorräte leider vergammelt und verschimmelt. Daher habe ich mir einen kompletten Satz Tubenfarbe in kremiger Konsistenz aus dem Baumarkt zugelegt. Zu meiner Freude waren die fertigen Grautöne bereits gut passend, um mit ihnen zu grundieren. Anschließend ein wässriger, etwas dunklerer Auftrag, um Schatten und Vertiefungen auszufüllen. Dann folgte behutsames Aufhellen der Flächen mit fast trockenem Pinsel und zum Schluß noch sparsamere Lichter mit Weiß und einem kleinen Schuß Sonnengelb. Rost- und Moosspuren folgen später, sobald Geländer, Treppen und Vegetation ihren Platz gefunden haben.
 
Die genaue Ausgestaltung der Fläche vorne zur Anlagenkante steht noch nicht fest, ich warte noch auf die zündende Idee für ein dezentes Thema, welches nicht zu sehr von der eigentlichen Stahlwerk-Szene ablenkt. Auf jeden Fall soll die freie Sicht auf die Betonmauer gewahrt bleiben, um diese Stelle für Fahrzeugfotos nutzen zu können.
 
 2021: Die Sache mit den Gittermastleuchten
Schon früh hatte ich beim Bau des Übergabebahnhofes die Montagelöcher für den späteren Einbau der Gittermasten gebohrt und mit kleinen Plastikfundamenten versehen. Das war Anfang 2009. Alle Jahre bis Ende 2021 schauten mich diese Käselöcher an und waren auch auf den Fotos zu sehen. Nun sollte es endlich ein Ende haben und ich bestellte die benötigten 16 Stück Viessmann 63631 Gittermastleuchten. Das Paket traf ein, flugs die Leuchten vorsichtig ausgepackt und an Ort und Stelle aufgestellt. Das Ergebnis war jedoch besch...eiden: Durch die zahlreichen vertikalen Elemente wurde die weitläufige Wirkung der Gleise sehr gestört. Viel Geld und Mühe vergeblich aufgewendet. Ich habe noch überlegt, die Leuchten etwas heller zu lackieren, um die Wirkung zu mildern, aber richtig zufrieden wäre ich nicht gewesen, "ohne" ist einfach schöner. Also habe ich die Leuchten vorsichtig abgebaut, wieder in die kleinen Kartons gepackt, die Funktion sicherheitshalber getestet und auf dem Gebrauchtmarkt günstig angeboten. Auf diesem Weg sind sie wohl als Geschenk unter dem Weihnachtsbaum gelandet und haben hoffentlich jemandem eine große Freude bereitet.
 
Leider haben sich bei der Demontage auch einige der kleinen Fundamentplatten gelöst und größere Lücken in den Gleiszwischenräumen hinterlassen. Dazu kamen Beschädigungen, die im Laufe der Jahre entstanden sind, die ich bei der Gelegenheit auch entfernt habe. Aus der Bauphase war noch ein Vorrat an feinem Sand übrig, mit dem ich die Löcher gefüllt habe, zum Verkleben habe ich diesmal reichlich vorhandenen Tiefgrund verwendet, anstelle des verdünnten Ponalklebers.
 
Die Flickstellen haben sich farblich deutlich abgehoben und der Tiefgrund führte zu unschönen Wasserrändern in der Umgebung. Erste vorsichtige Versuche, die Unterschiede mit Acrylfarbe auszugleichen, machten die Sache nur noch schlimmer. Aber es war noch ein Rest der feinen Asche vorhanden, mit der ich die Zwischenräume ursprünglich eingefärbt hatte - und siehe da, mit Pinsel reichlich aufgetragen und dann mit einer kleinen Bürste eingerieben, wurden die Unterschiede immer kleiner. Auch der Übergang zur neuen Betonmauer wurde bei der Gelegenheit mit angeglichen. So hat die ganze Leuchtenaktion noch ein versöhnliches Ende gefunden.
 
 2021: Grenzzeichen zwischen den Gleisen
Grenzzeichen Ra 12 tauchen immer dort auf, wo Gleise zusammenlaufen und signalisieren, bis zur welchen Stelle noch Wagen stehen dürfen, ohne Fahrten auf dem Nachbargleis zu stören. Zunächst dachte ich, Grenzzeichen seien der Bundesbahn vorbehalten, musste dann aber feststellen, daß auf meinen Werkbahnbilder auch zahlreiche Grenzzeichen zu sehen waren, wenn auch erst auf den zweiten oder dritten Blick. Also frisch ans Werk und einen größeren Schwung Grenzzeichen von Erbert bestellt. Genau genommen sind diese ein klein wenig zu groß, aber ich möchte die Teile nach der Montage noch wiederfinden können. Die Signale werden lackiert als Spritzling geliefert. Die weiße Farbe erschien mir etwas blaß und durchscheinend, daher habe ich die Grenzzeichen alle per Hand nachlackiert.
 
Die Grenzzeichen stehen an der Stelle, an welcher die Gleismitten sich auf 3,5m angenähert haben. Nach dem zweiten Einbau wurde mir die Messung zu fummelig und ungenau und ich habe mir eine einfache Leere gebaut, die innen zwischen die Schienenprofile passt. Das Befestigungsloch habe ich mit einem 1mm-Handbohrer gebohrt. Durch den körnigen Untergrund ist das ein oder andere Loch um einen halben Millimeter verrutscht, aber damit kann ich leben. Mit einem Tropfen Sekundenkleber gesichert, habe ich die Grenzzeichen in die Befestigungslöcher gesteckt und die Arbeit war erledigt. Es sind kleine Farbakzente, sie tragen aber trotzdem zur Belebung in der Anlage bei. Und es ist erstaunlich, wie knapp Wagen vor den Weichen abgestellt werden dürfen, ohne Grenzzeichen würde ich mich das nicht trauen.
 
 2021: Wartezeichen im Werkbahnstil
Zur weiteren Ausgestaltung gehören Wartezeichen. Bei der Durchsicht meiner Werkbahn-Bilder aus dem Duisburger Raum ist mir aufgefallen, daß die W-Zeichen auf einfachen Rohrmasten ohne viel Schnickschnack montiert sind. Meist gibt es noch einen mit Schrauben befestigten Halter, auf dem das eigentliche W angebracht ist. Hinweisschilder auf den richtigen Funkkanal für die Verbindung zum zuständigen Stellwerker runden das Bild ab. Für die W-Zeichen musste ein Schwung Weinert-Bausätze 2507 herhalten. Die beiliegenden Masten fanden keine Verwendung und wanderten in die Restekiste.
 
Die passenden Schildhalter mit Imitation der Schraubbefestigung entstanden als 3D-Druck. Diese Bauteile erwiesen sich als sehr filigran und zerbrechlich, hier musste ich auf ein anderes UV-Harz ausweichen und eine entsprechende Ausschußquote einplanen. Halter und Schilder wurden mit etwas Sekundenkleber montiert, anschließend erfolgte eine helle Grundierung. Für die Masten reichte das schon, Halter und Schilder wurden von der Rückseite dunkelgrau gespritzt und anschließend das orangefarbene W als Decal aufgebracht. Das Hinweisschild für den Funkkanal kam aus dem Laserdrucker auf etwas festeres 120g-Papier.
 
An den richtigen Stellen habe ich ein 1,5mm Loch gebohrt und die Wartezeichen dort mit einer kleinen Zange gepflanzt Dabei wurde leider die Lackierung der Masten beschädigt, sieht aber bei näherer Betrachtung nach gewollten Rostspuren aus und darf deshalb so bleiben. Beim Rangierbetrieb müssen nun nicht nur die Wartezeichen beachtet werden - am Wartezeichen halten und auf mündl. Fahrbefehl per Funk warten - sondern auch besondere Sorgfalt bei der Gleisreinigung oder beim Hantieren der Kupplungen gepflegt werden, denn die Signaltafeln brechen schnell ab. Zum Glück liegt ausreichend Reserve in der Schublade.
 
 2021: Massenhaft Hemmschuhe
Im Rangierbetrieb werden massenhaft Hemmschuhe gebraucht. Ein paar Weinert-Sets lieferten 70 Exemplare, dazu auch passende Hemmschuhhalter. Alle Teile wurden zunächst grundiert, dann gelb lackiert und anschließend einzeln mit Betriebsspuren versehen. Das war eine ziemliche Fummelei.
 
Rund die Hälfte der Hemmschuhe wurde im Gleisbereich des Übergabebahnhofs verteilt, der Rest ist für die Verladestellen und den Hochofenbereich gedacht. Natürlich hängt nur der kleinste Teil ordentlich am Hemmschuhhalter, die meisten Hemmschuhe liegen neben oder im Gleis an genau der Stelle, wo sie das letzte Mal benutzt wurden. Ein kleiner Tropfen Sekundenkleber soll bei jedem Hemmschuh dafür sorgen, daß er bei der nächsten Gleisreinigung nicht im Staubsauger verschwindet.
 
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