Die 180-Grad-Kehre |
An beiden Enden der Anlage werden die dort verlaufenden Strecken in einer Kurve wieder zurückgeführt. Während unter dem künftigen Hochofen eine Gleiswendel
(Link: Beitrag zu Gleiswendel) eingebaut ist, übernimmt eine mehrgleisige 180-Grad-Kehre diese Aufgabe hinter bzw. unter der Stadt und
dem Bahnhof der DB-Strecke. Neben der DB-Strecke verläuft dort auch das Verbindungsgleis zwischen Werkbahn und Hochbahn sowie die Weichenverbindung von der
DB-Strecke zur Werkbahn. Der Grundrahmen der Anlage muß an dieser Stelle entsprechend breit sein, um den Kurvenradien genügend Platz zu bieten.
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Der Gleisverlauf wurde mit Cadrail geplant und als Vorlage im Maßstab 1:1 ausgedruckt. Sie diente als Orientierung bei der Verlegung der Flexgleise. Die
Strecke überwindet in der Kehre zusätzlich den Höhenunterschied zwischen dem Basis-Niveau und der darüber liegenden Bahnhofsebene. Zwei verdeckt eingebaute Bogenweichen
bilden die unsichtbare Einfahrt in den Bahnhof.
Die Probefahrten mit normalem Rollmaterial verliefen ohne Probleme. Ein paar Jahre später zeigt sich jedoch, daß
diese Roco-Bogenweichen in Kombination mit der Steigung zu Entgleisungen bei längeren Zügen mit RP25-Material führen.
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Der sichtbare Teil der Anlage wird mitten über der 180-Grad-Kehre durch einen großen Spiegel abgeschlossen ( Link zum entsprechenden Beitrag).
Die Rückseite bildet eine MDF-Platte. An zwei Stellen der Platte befinden sich Aussparungen für die Gleise. Dazwischen liegt die MDF-Platte direkt auf dem Unterbau
auf, seitlich durch ein Alu-Profil gehalten. Für Wartungszwecke können Platte mit Spiegel ausgebaut werden.
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Auf der Bahnhofsseite schlängeln sich die Gleise in die Bahnsteighalle. Es
ist gut zu erkennen, daß sie ihre endgültige Lage erst eine Wagenlänge vor der Hallenausfahrt einnehmen. Auf der
Streckenseite führen die Gleise zunächst durch einen kleinen Holzkasten. Der Kasten dient als Grundlage für die
Stadtlandschaft aus Styropor. Dort wurden Trasse und Gleise mit mattschwarzer Acrylfarbe gestrichen.
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Planänderungen |
Der ursprüngliche Plan sah eine Klappbrücke am Eingang zwischen den beiden Anlagenteilen vor. In der Bauphase habe ich oft überlegt, wie eine solche Konstruktion
aussehen muss, damit sie über einen längeren Zeitraum zuverlässig und störungsfrei funktioniert. Schon kleine Toleranzen an den Übergängen würden zu
Entgleisungen führen. Schließlich habe ich die Klappbrücke gestrichen, weil mir der mehrgleisige Aufbau nebst Steigung nicht geheuer war.
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Da ich Streckenlokomotiven mit zugerüsteten Front-Pufferbohlen einsetze, müssten die Zugloks der Übergabezüge zur Werkbahn nach ihrer Ankunft gewendet werden. Daher
sollte anstelle der Klappbrücke ein Gleisdreick gebaut werden.
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Aber auch das Gleisdreieck lässt sich weiter vereinfachen, es wird durch eine handbediente Drehscheibe ersetzt. Ein zusätzliches Abstellgleis links unten
an der Wand soll Platz für einen Kokszug mit Werklok bieten, der im Pendelverkehr über die Hochbahn um die Anlage bis zum Hochbunker fährt
- zur Belebung per PC-Steuerung.
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Einbau der Drehbühne |
Der Anlagenrahmen endete unterhalb des Gleisbogens von Hauptstrecke und Werkbahn. Die Weichenverbindungen zu der
ursprünglich geplanten Klappbrücke waren schon beim Bau der Strecken eingebaut worden, aber die Trassen endeten viele
Jahre einfach in der Luft.
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Das Trassenbrett für das Abstellgleis wurde an der Wand mit Dübeln befestigt. Ein Hartfaser-Streifen sorgt
für einen saubern Abschluß und schützt die Wandfarbe vor Unfällen. Der Anlagenrahmen musste um eine kleine Zelle
erweitert werden, damit die Drehscheibe eine Auflage hatte. Ein Stück kreisförmig geschnittene Wellpappe diente
als Platzhalter für die Drehscheibe.
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Schnell war klar, daß eine tellerförmige Drehscheibe zuviel Platz wegnehmen würde. Daher wurde nur ein 6cm breites
Brett mit abgerundeten Stirnseiten als "Drehbühne" eingebaut. Der Anlagenrahmen wurde mit einer Tischlerplatte abgedeckt
und ein Loch für die Drehachse der Drehbühne - bestehend aus einem Stück Gewindestange - gebohrt. Die höherliegenden
Trassen erhielten seitliche Verkleidungen aus 3mm Hartfaser.
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Die Drehbühne liegt auf Filzgleitern aus dem Möbelbedarf. Damit lässt sie sich gut drehen, bleibt aber ohne
zusätzliche Verriegelung in den Endlagen liegen. Das Gleis auf der Bühne wird durch zwei Mikroschalter versorgt,
die unter der Platte montiert werden - auf dem Bild nur zu Fotozwecken über Tage. Auf der Achse ist ein Stück
Vierkant-Holz befestigt, daß sich mit der Bühne mitdreht und dann die Schalter betätigt. Die Bühnengleise sind mit Litzen
mit den Mikroschaltern verbunden.
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Die Bühne wird einfach mit der Hand gedreht, 180 Grad linksherum und dann wieder 180 Grad zurück rechtsherum. Kleine Schrauben in der
Grundplatte bilden den Anschlag. Besondere Absturzsicherungen gibt es nicht, aber das letzte Stück Gleis vor der Bühne und die Bühne selbst
werden über einen Handtaster mit Strom versorgt. Bei irrtümlich gestellten Weichen halten Züge rechtzeitig an, Unfälle sind daher nur mit
Absicht und unter Aufsicht möglich.
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Verkleidung der Anlagenfront |
Nach der Fertigstellung alle Gleise und der Drehbühne konnte die letzte Lücke in der Verkleidung der Anlagenfront geschlossen werden.
Dazu wurde 3mm Hartfaser passen zugesägt. Für die Drehbühne und für die Überwachung der Zufahrt habe ich mit einem Teppichmesser Fenster in die Verkleidung
geschnitten.
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Die 180-Grad-Kehre erhielt einen Deckel aus 8mm Preßspanplatte. Der Deckel liegt lose auf und ist nur mit einer Holzschraube gegen Verrutschen
gesichert. So kann er bei Störungen oder bei Wartungsarbeiten einfach abgenommen werden. Schließlich wurde die seitliche Verkleidung mit der gleichen dunkelgrauen Farbe wie die Verkleidung der restlichen Anlage gestrichen. Die Rückwand des Spiegels ist das erste, was ein Besucher des Anlagenraums betrachtet. Daher ist sie sehr nützlich, um Bilder,
Kalender oder Notizen gut sichtbar aufzuhängen.
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