2006: Konverterhalle
Auf der rechten Seite der Stahlwerk-Komplexes befindet sich die Konverterhalle. Grundlage war der Walthers Bausatz 933-3052 "Rolling Mill" (baugleich mit Trix 66121 "Walzwerk"). Ab Werk war dieses Modell jedoch zu klein für meine Zwecke. Erste Planungen ergaben eine Verlängerung um 50% und eine etwa 20% höhere Bauweise. Mit Photoshop wurde dies am PC digital simuliert, um die Proportionen zu überprüfen. Auch die Farbgebung der Gebäude - rot-braun und beige-grau - wurde bei der Gelegenheit getestet.
 
Die Kunststoffplatten aus dem Walthers-Bausatz waren für die vergrößerte Version nicht ausreichend. Außerdem erschien mir die Konstruktion ab Werk etwas wackelig, denn ich wollte das Gebäude später jederzeit abnehmen können, um die Inneneinrichtung nachträglich einzubauen und Störungen zu beheben. Deshalb entstand ein Rohbau aus 4mm Sperrholz. Die Holzteile ließ ich im Baumarkt passend zuschneiden. Nur die Giebelschrägen und die Einfahrten musste ich selbst aussägen. Damit konnten weitere Stellproben erfolgen. Im Inneren wurden Verstrebungen aus Dachlatten eingefügt, damit die Wände gerade wurden und blieben.
 
Der Walthers-Bausatz enthielt viele Teile aus flachen, grauen Polystyrol-Wellblech. Klebenasen und Angußstellen auf der Rückseite wurden abgeschnitten und die späteren Klebeflächen glatt abgeschliffen. Die vorbereiteten Wandteile wurden dann mit Pattex-Kontaktkleber direkt auf die Holzkonstruktion geklebt. Sie konnten leicht ausgerichtet werden, die Bauweise verzieh problemlos kleine Ungenauigkeiten.
 
Die Rückseite der Halle und Bereiche, die später verdeckt sind, wurde nicht mit Wellblech verkleidet. An der vorderen Längsseite wurde eine Galerie angebracht, dort soll sich der Wartungsgang für den Hallenkran befinden. Die Auskragung entstand aus einem Kantholz, welches ebenfalls mit Wellblech beklebt wurde und ein paar Stützen aus Faller-Profilen erhielt.
 
Die fertige Halle wurde mit beige-grauer Grundierung aus dem Baumarkt gestrichen. Der Farbauftrag erfolgte mit dem Pinsel, Ungenauigkeiten waren durchaus gewollt. Danach erhielt die Halle Rost- und Staubspuren mit dem Airbrush. Leider reichte der Platz in der Spritzkabine nicht aus, deshalb mußte der Arbeitsplatz abgedeckt werden. An den überstehenden Kanten der Wellbleche wurden Schmutzflächen aufgebracht, ein Stück Karton sorgte für die Farbkante an der Blechnaht.
 
Abschließend wurden noch Details montiert. Leitern aus dem Kibri-Sortiment sowie Reste von der Faller Bahnsteighalle ergaben die Zugangsbühnen und -leitern. Ein paar Rohrleitungen fanden sich auch in der Restekiste. Die Einfahrten erhielten Stahlträger, welche den Blick auf die Sperrholzwände verhindern. Abschließend wurden auch dort nochmal Nacharbeiten mit dem Airbrush durchgeführt und die Halle konnte ihren Platz auf der Anlage finden. Weitere Detail- und Innengestaltung - zum Beispiel die Tür zur Galerie - sollen später folgen.
 
 2008: Stripperkran
Bevor die Stranggußanlage meines Stahlwerks in Betrieb genommen wurde, verwendete man große Gußkokillen. Ein Kran strippte dann die Kokillen von der erstarrten Bramme. Dieser Stripperkran - als Reserve vorgehalten - entstand aus dem uralten Vollmer Containerkran. Der war etwas zu breit, wurde also gekürzt. Das Hebegeschirr wurde zerschnitten und zu einem Kokillengreifer umgebaut. Leider hatte der Bausatz eingefallene Angußstellen, die mühsam gespachtelt werden mussten.
 
Der umgebaute Kran wurde erst weiß grundiert, dann gelborange gespritzt. Die Rostspuren entstanden mit Pinsel und Acrylfarbe aus der Tube. Die von Vollmer beigelegten Warnstreifen waren unbrauchbar, also wurden schwarze Warnstreifen mit einem Laserdrucker auf Blanko-Decalpapier gedruckt und aufgebracht.
 
 2024: Ein paar Rohre im Hintergrund
2006 hatte ich die Konverterhalle vorläufig fertiggestellt. Ich hätte aber nie damit gerechnet, daß die weitere Ausgestaltung erst 2024 / 2025 erfolgen würde. Nun gut, zunächst habe ich mich an etwas Dekorationsmaterial für die Rückseite der Halle gemacht. Eine Rohrleitung sollte es werden. Seit vielen Jahren horte ich einen Vorrat von Rohrstützen aus Lasercut-Material. Für den Vordergrund fehlen die Details, aber für den Hintergrund konnte ich endlich ein paar davon verbrauchen. Mit dem Chopper II von NWSL waren die Pappteile schnell auf die benötigte Höhe abgeschnitten.
 
Als Rohrmaterial habe ich PVC-Installationsrohr mit 15,3 mm Durchmesser und ASA-Rohr mit 7 mm Durchmesser verwendet. Dazu habe ich dann einen Schwung Rohrflansche, Rohrbögen, T-Stücke und einen Keilschieber gedruckt. Hierbei konnte ich auf CAD-Konstruktionen für die Rohrbrücke zurückgreifen. Die Zeichnungen in FreeCAD hatte ich parametrisiert angelegt, d.h. die geänderten Abmessungen brauchte ich nur noch in eine kleine Tabelle einzutragen und schon war die Zeichnung angepasst. Natürlich musste ich die zahlreichen Teile nach dem 3D-Druck entgittern und versäubern, damit war ich eine Weile beschäftigt.
 
Der anschließende Zusammenbau der Rohrleitung war ein nicht einfach, da die Rohrleitungen und die Stützen in allen drei Dimensionen zueinander passen müssen. Nach der Probemontage habe ich die Einzelteile dann mit der Spritzpistole lackiert und dann die Konstruktion endgültig miteinander verklebt. Das vordere Ende mit der Flanschplatte ist nur aufgesteckt, dort kann die Rohrleitung Richtung Hochofen verlängert werden. Am anderen Ende sollen die Rohre in der Konverterhalle verschwinden. Für den Einbau auf der Anlage werde ich das Grünzeug noch ein wenig roden müssen.
 
End of train