Schattenbahnhof |
Auf dieser Seite beschreibe ich den Aufbau des Schattenbahnhofs. Wie alle Schattenbahnhöfe ist auch dieser zu klein. Der Anlagenbau hat mit dem Unterbau des Schattenbahnhofs begonnen,
die Ergänzungen und Verfeinerungen haben sich anschließend über 20 Jahre erstreckt - sie fanden immer dann statt, wenn ich eine Idee hatte, wie man die Funktionalität verbessern kann.
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Gleisplan |
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Der Gleisplan ist simpel: 10 Abstellgleise sowie ein Umfahrgleis mit direkt angeschlossener Kehrschleife. Die Abstellgleise
zweigen alle von einem Hauptast ab. Die Gleislänge liegt bei 3,9m - 4,9m. Davon muß man für den Halteabschnitt und
die Freilängen an den Weichen etwa einen Meter abziehen, bleibt also eine Mindestnutzlänge von knapp 3m - das ist dann
die maximale reguläre Zuglänge auf der Anlage.
Die Züge erreichen den Schattenbahnhof über die Wendel und durchfahren die erste Weiche geradeaus. Dann weiter über das an
der Anlageninnenkante befindliche Umfahrgleis gerade durch die nächste Weiche in die Kehrschleife. Dahinter ist dann die
eigentliche Einfahrt mit angetriebenen Weichen. Die beiden Weichen vor vor und hinter dem Umfahrgleis werden durch einen Handantrieb
federnd in der Geradeaus-Lage gehalten. Die Ausfahrweichen sind ohne Antrieb, die Zungen "schlackern" locker - eine Rückwärtsfahrt ist
nicht empfehlenswert. Natürlich sind die nicht-angetriebenen Weichen auch nicht polarisiert.
Da der Schattenbahnhof rund
30cm unterhalb der Anlage liegt, ist er gut einsehbar und kann manuell betrieben werden. Wenn die Steuerung mit Win-Digipet eingeschaltet ist, kann
der Schattenbahnhof im Halbautomatik-Modus laufen. Dazu sind die Gleise in Abschnitte mit Belegmelder unterteilt. Die Steuerung der Lok und der Halt
an der mit einem Fähnchen markierten Haltstelle erfolgt durch den Lokführer, die Weichen werden dann automatisch durch den PC
gestellt und das jeweilige Gleis nach Einfahrt geschlossen bzw. nach Ausfahrt wieder freigegeben.
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Unterbau |
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Der Unterbau entstand aus 16mm Tischlerplatte. Wie bei der eigentlichen Anlage wurde auch hier ein 10cm hoher Rahmen mit Querverbindern zusammengeschraubt.
Da keine Landschaft zu gestalten war, erhielt der Unterbau eine Abdeckplatte, die von unten mit dem Rahmen verschraubt wurde. Vor der
Gleismontage wurde die Platte mit weißer DC-Fix-Folie beklebt, damit der Staub leichter abgesaugt werden kann. Die Rückseite an der Wand
erhielt einen Streifen aus 3mm Hartfaser, weiß beschichtet, als Abschluß.
Der Schattenbahnhof hat in der Mitte einen 90 Grad Knick. Dort ist der Unterbau getrennt und mit einem an Scharnier an der Innenkante
verbunden und mit einem gegenüberliegenden Kistenverschluß gesichert. Auf der Trennfuge wurden fertig konfektionierte Gleisstücke befestigt, die einfach
entfernt und wieder eingesetzt werden können. Der komplette Unterbau steht auf Rollen. Sollten größere und aufwendige Wartungsarbeiten
anfallen, dann kann der Schattenbahnhof von der Anlage getrennt, zusammengefaltet und in die Raummitte gezogen werden. Natürlich müßten dazu
ein paar Anlagenstützen abgeschraubt und die Anlage an diesen Stellen provisorisch an der Decke abgehängt werden. (Anmerkung: Das ist in allen Jahren nach dem Bau nie geschehen)
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Gleismontage |
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Zum größten Teil wurden Flexgleise verlegt, dazwischen wurden auch noch vorhandene gerade Gleisstücke verbaut. Der Gleisplan
wurde mit wasserfestem Folienstift auf der weißen Kunststofffolie aufgezeichnet.
Im Verlauf der 90 Grad Biegung wurde der Verlauf
mit einem Schneiderrädchen vom Computer-"Schnittmuster" übertragen und nachgezogen. Und dabei trat ein dummer Fehler zutage: Der
Gleisabstand im Schattenbahnhof beträgt 5cm und wird auch in der Kurve beibehalten. Bei den inneren Gleisen führt das aber zu Berührungen
bei benachbarten 30cm-Wagen. Zum Glück war genug Platz an der Innenseite, um die Gleisabstände dort aufzuweiten
Alle Gleise wurden mit 3x12 SPAX und kleinen Unterlegscheiben verschraubt, dabei ist der Schraubenkopf so gerade eben unterhalb
der Schienenoberkante. Der Vorteil liegt darin, daß die Gleislage noch nachträglich korrigiert werden kann, ohne daß die Gleise
beschädigt werden oder eine Pantscherei mit eingeweichtem Holzleim nötig ist. Eine Aluschiene aus dem Baumarkt machte sich beim
Ausrichten der geraden Abschnitte sehr nützlich.
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DCC-Steuerung |
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Der Schattenbahnhof ist mittlerweile vollständig digitalisiert. Alle Weichen werden über 4-fach Dekoder gesteuert. Die Gleise -
sowohl Abstellgruppe als auch Zufahrten - werden mit 8-fach Besetztmeldern überwacht.
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Staubschutz für den Schattenbahnhof |
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Bei Arbeiten an der Anlage bekommt der Schattenbahnhof ziemlich viel Schmutz ab und das Rollmaterial verstaubt.
Deshalb sollte der Schattenbahnhof über die gesamte Länge einen Staubschutz erhalten. Zwischen der eigentlichen Anlage und dem Schattenbahnhof beträgt die lichte Höhe
etwa 20cm. Daher wollte ich eine Abdeckfolie aus dem Malerbedarf (Baumarkt) über den Schattenbahnhof spannen. An Vorder- und Rückseite sollte die Folie
nach unten hängen. Erste Versuche, die Folien mit Schlaufen und Schraubhaken zu befestigen, waren nicht erfolgreich. Die Belastung
war nicht gleichmäßig verteilt. Die Schlaufen lösten sich oder die Folie riß an den entsprechenden Stellen ein.
Schließlich kam ich auf die Idee, 16mm PVC-Rohre einzusetzen. Diese Rohre werden für die Elektroinstallation
verwenden, es gibt passende Klammern zur Wandbefestigung. Bei der Anlage wurden die Klammern an die Unterseite des
Rahmens geschraubt. Die abgelängten PVC-Rohre wurden auf den Schattenbahnhof gelegt und die Folie sorgfältig
darüber ausgebreitet. Schließlich wurden die Rohre samt Folie in die Klammern eingeklipst. Die Folie liegt nun auf
ganzer Länge auf den Rohren auf und reißt nicht ein. An der Vorderkante der Anlage wurde die Folie bündig abgeschnitten. Etwa 1m lange Stücke 15mm Holzrundstab wurden
"eingewickelt" und mit Klebeband fixiert. Die Holzstäbe sorgen dafür, daß die Folie immer nach unter abschließt. Gleichzeitig
können damit Abschnitte der Abdeckung nach oben geklappt werden, damit ich Zugriff auf das Rollmaterial habe.
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Verbesserungen am Staubschutz - das Aquarium |
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Während der groben Bauarbeiten am darüber liegenden Anlagenteil war der Staubschutz recht nützlich, aber bei der späteren Verkabelung und den Anschlußarbeiten
an den Gleisanlagen musste ich die Plastikfolien wieder entfernen. Der Schattenbahnhof blieb anschließend wieder einige Jahre "im Freien" und die Züge auf den
Abstellgleisen waren dem üblichen Staub ausgesetzt. Daher habe ich einen neuen Anlauf genommen und eine verbesserte Version gebaut.
Die eigentliche Abdeckung erfolgte erneut mit Plastikfolie aus dem Baumarkt. Sie reicht auf der Rückseite bis hinter eine Hartfaserblende, welche die
Grundplatte des Schattenbahnhofs abschließt. Dort ist die Plastikfolie mit Klebeband befestigt. Zur Aufhängung dienen wieder die PVC-Installationsrohre, die zum größten Teil
in die alten Klemmen eingeklipst werden konnten. In vorderen Abschnitt hat die Anlage ein Gefälle, dem sich die flexiblen Rohre einfach anpassen lassen. An der Vorderseite reicht
die Folie knapp über die PVC-Röhre, dort wird sie ebenfalls mit Klebeband fixiert. Die herabhängenden Enden bei der ersten Version haben
doch gestört und waren nicht schön anzusehen, daher habe ich mir etwas anderes ausgedacht.
Die Fronten sind mit 3mm Plexiglas verkleidet, das Material habe ich unter der Bezeichnung "Bastelglas" im Baumarkt gefunden. Es lässt sich wie Polystyrol ritzen und
dann recht akkurat brechen. In die Grundplatte des Schattenbahnhofs habe ich Gewindestangen eingelassen, die Plexiglas-Fronten wurden darauf aufgesteckt und mit passenden
Muttern festgeschraubt. Das dünne Material erlaubt eine gute Sicht auf die Fahrzeuge im Schattenbahnhof, hält aber den Staub zuverlässig draußen. Bei Unfällen oder für Wartungsarbeiten
sind die Abdeckungen mit wenigen Handgriffen abgeschraubt, dann ist der Schattenbahnhof uneingeschränkt zugänglich.
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Umbau Train-Safe Anschluß |
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Der Anschluß für die Train-Safe Aufbewahrungsboxen befand sich ursprünglich im Ein- und Ausfahrtgleis des Schattenbahnhofs. Jetzt ist diese Stelle hinter der
Frontabdeckung und nicht mehr direkt zugänglich. Daher habe ich eine Anschlußweiche in die Kehrschleife eingebaut. Hierzu musste der Rahmenunterbau etwas erweitert werden. Die
neue Anschlußweiche wird nicht mehr per Hand, sondern elektrisch betätigt.
Da die Züge die Kehrschleife nur in eine Richtung befahren, sind Unfälle und Abstürze durch eine falsch gestellte Weiche fast ausgeschlossen.
Für alle Fälle habe ich aber gut sichtbare Kontroll-LEDs direkt am Weichenschalter angebracht. Die Auflage für die Train-Safe Boxen liegen so weit vor der Anlagen-Vorderkante,
daß genug Spielraum für das Auflegen und Öffnen der Boxen vorhanden ist.
Die maximale Nutzlänge hat sich auch vergrößert. Die Train-Safe Boxen liegen an ihrem hinteren Ende auf einem kleinen Regalausleger auf. Bei Nichtgebrauch
wird der Ausleger aus der Regalschiene ausgehakt und beiseite gelegt. So werden unangenehme Verletzungen der Modellbahner vermieden.
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Deckel für das Stumpfgleis |
In der Anlagenecke neben der Tür befindet sich ein Stumpfgleis, mit dem sich Werkbahn-Züge im Pendelverkehr zum Hochbunker betreiben lassen. Aus Resten des
Plexiglas-Materials habe ich eine Abdeckung eingepasst. Die Front und der Deckel sind mit Nitroverdünnung verklebt worden, genau wie Polystyrol. Die Klebekante ist kaum sichtbar
und gleichzeitig sehr stabil. Bei Bedarf kann die Abdeckung einfach nach oben abgenommen werden, zwei Flügelmuttern dienen als Griffe.
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Beleuchtung für den Schattenbahnhof |
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Im Schattenbahnhof wird nach Sicht gefahren. Daher war es höchste Zeit, die dortigen Schatten auszuleuchten. Dazu habe ich mir im Baumarkt eine LED-Kette gekauft, Fabrikat "Paulmann",
5m lang mit Netzteil. Die LED-Kette habe ich auf schmale Alu-Streifen und Holzprofile - alles Restmaterial - geklebt. Anschließend wurde der Schattenbahnhof leergefahren und die
Staubabdeckung aus ihren Halterungen gelöst. Nun konnte die Beleuchtung mit ein paar Schrauben am Unterbau befestigt werden. Mit der neuen Beleuchtung wirkt der Schattenbahnhof wie ein
Aquarium und das Fahren nach Sicht ist deutlich einfacher geworden.
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