Bevor Stadt und Bahnhofshalle montiert wurden, mußten die Hintergrundkulisse fertig sein. Tatsächlich konnte ich hier Reste von meiner alten Anlage aus den 80ern, die ich aufbewahrt
hatte sinnvoll einsetzen. Die MZZ-Kulissen Nr. 53 sowie Nr. 54 hatte ich ausgeschnitten und auf 3mm Styrodur geklebt. Die Giebelflächen erhielten eine doppelte Lage zwecks Tiefenwirkung,
der Bewuchs wurde aufgefrischt und aufgehängte Wäsche nachgebildet. Ein selbstgebauter Holzzaun, ebenfalls von der alten Anlage, bildet den Abschluß zum Gleis.
Das Stadt-Panorama
Die Anlagenecke hinter der Bahnhofsausfahrt sollte mit einer Stadtkulisse abgeschlossen werden. Nach mehreren Versuchen mit MZZ-Kulissen wurde klar, daß hier kitbashing angesagt war.
Als Ausgangsmaterial dienten die Kulissen Nr. 56 und Nr. 58 aus der Stadtlandschaftsserie. Zusätzlich wurde von der Kulisse "Tanklager" ein Stück Zaun und ein Schuppen ausgeliehen.
Zur Erfassung wurde ein DIN A4 Flachbett-Scanner verwendet, die MZZ-Kulissen wurden daher in zwei Teilen mit 120dpi eingelesen und am Bildschirm wieder zusammengefügt. Das fertige Arrangement
wurde dann wieder in DIN A4-große Teile zerlegt und auf etwas festeres Papier (120g matt) mit dem Tintenstrahldrucker ausgedruckt. Die Zeit wird zeigen, ob die Druckerfarben halten oder
ausbleichen.
Die Kulissen wurden am PC bearbeitet. Hierzu eignen sich Programme wie Photoshop ausgezeichnet. Viele der gemalten Details liessen sich kaum ausschneiden. Sie wurden digital
entfernt und die dazugehörigen Schatten ebenfalls elektronisch retuschiert. Die Häuserzeilen wurden sowohl in der Originalgröße und -farbgebung als auch in einer größeren und
kontrastreicheren Version für den Mittelgrund verwendet. Damit bei der Reihung kein Wiederholungseffekt auftrat, wurden die aufgemalten Wäschestücke an den Fenstern teilweise
entfernt und an andere Stellen gerückt. Der Abschnitt aus dem Tanklager wurde auf die passende Größe verkleinert, die Höhe der Türen dienten dabei zum Vergleich.
Überarbeitung am PC
Das Panorama besteht aus zwei Ebenen: Im Hintergrund befinden sich die Häuserzeilen und Gebäude in der Größe und Farbe, wie sie auf den Originalkulissen vorhanden waren. Besonders die
Hinterhäuser sind sehr hell, um Entfernung vorzutäuschen. Die kräftiger gefärbten und etwas dunkleren Häuser sollen den etwas näher liegenden Mittelgrund darstellen.
Die Einzelteile wurden am Arbeitstisch mit Uhu Tubenkleber zu zwei langen Streifen zusammengeklebt. Die Kulissenwand mit dem Himmelhintergrund erhielten ein paar Styroporklötzchen
als Auflage für die Papierkulissen. Diese wurden auf der Rückseite mit Sprühkleber eingesprüht und dann an der richtigen Stelle angedrückt.
Panorama für die Hochbahn
Bevor es entlang der Hochbahn mit dem Landschaftsbau weitergehen konnte, mußte auch dort für den Hintergrund gesorgt werden. Dazu habe ich wieder MZZ-Kulissen verwendet, diesmal
die Typen 057, 542, 552, 562 und 572. Diese Grafiken sind etwas älter als der Stadthintergrund und sie haben eine abweichende Art der Farbgebung. Also habe ich alle benötigten Teile
gescannt, farblich angepaßt und seitenweise auf 90g-Papier gedruckt. Bei der Gelegenheit wurde die Hügelkette am Horizont verlängert und überflüssige Kirchtürme entfernt.
Nachtrag 2024:Die Kulissen haben sich gut gehalten, insbesondere sind die Druckerfarben noch einwandfrei in Ordnung. Nur an der ein oder anderen Stelle hat der Sprühkleber
etwas machgelassen.
Spiegelabschluß
Schon in der Planung war ein großer Spiegel für den Anlagenabschluß vorgesehen worden. Schließlich war es soweit, der Glaser hat den Spiegel nach meinen Vorgaben geschnitten
und auch der Transport in den heimischen Keller wurde ohne Schäden überstanden. Eine 20mm dicke MDF-Platte dient als Träger, der Spiegel wurde mit Teppichklebeband darauf fixiert.
Dann wurde die Position sorgfältig ausgerichtet, damit an der Spiegelkante keine Knicke in der Optik entstanden. Die Platte wurde an der Wand, auf der Anlage und an der Decke stabil
befestigt, denn Spiegelscherben bringen kein Glück.
Die Wirkung der verlängerten Bahnhofshalle ist genau wie geplant. Der Übergang zum Hintergrund klappt gut, lediglich durch die Spiegeldicke selbst entsteht ein sichtbarer Spalt.
Trotzdem entsteht ein sehr weiträumiger Eindruck, der Bahnhof wirkt mit der Vierfachhalle schon überzeugend groß.