Beton-Unterführungen
Die Beton-Unterführungen entstanden aus den Spörle-Gießformen für Gips. Entsprechend den Anweisungen wurde Modelliergips im Verhältnis 5:3 (Volumenteile) zu Wasser gegeben und dann in die Formen gegossen. Ich habe größere Mengen von Rohlingen auf Vorrat gefertigt. Zum einen lohnt sich dann die Matscherei mit dem Gips sowie die anschließende Putzaktion. Zum anderen geht beim Zusammenbau und Einfärben doch manchmal etwas daneben, dann ist schneller Ersatz sehr nützlich.
 
Mauerteile, Sockelleisten und Vorsprünge sind einzelne Bauteile, die nach Bedarf zusammengesetzt werden mussten. Die Bauteile konnten mittels Ritzen & Brechen oder auch mit einer feinen Säge leicht auf Maß gebracht werden. Unebene Kanten wurden mit Schleifpapier geglättet. Bei diesen Arbeiten entstand eine Menge Dreck, man sollte sie nach Möglichkeit nicht in der Nähe der Anlage durchführen. Die Bauteile werden dann verklebt, ich verwendete dazu die wasserfeste Ponal-Variante. Die Klebeflächen mussten etwas angefeuchtet werden, sonst wäre der Kleber zu schnell getrocknet. Eine saubere Ausrichtung war wichtig, um schiefe Wände auf der Anlage zu vermeiden. Klemmzwingen und Winkel halfen dabei, daß alles ins Lot kam.
 
Die Baugruppen wiesen noch kleine Spalten auf, die mit einem feinen Zahnarzt-Spachtel und etwas Gips leicht geschlossen werden konnten. Passende Holzstücke auf der Rückseite geben dem ganzen Stabilität und erleichterten die spätere Montage. Neben Ponal kam dabei auch die Heißklebepistole zum Einsatz. Die fertigen Baugruppen wurden dann probehalbe an Ort und Stelle plaziert. Zum einen mußte manchmal ein Teil des Schotterbettes entfernt werden, zum anderen mußte bei Bogenstrecken mit langen Waggons auf die Einhaltung des Lichtraumprofiles getestet werden.
 
 Farbgebung
Bei der Farbgebung bin ich der Spörle-Empfehlung gefolgt und verwendete Acryl-Farben, zunächst von Lukas, später auch von anderen Herstellern. Qualitätsunterschiede konnte ich nicht feststellen. Tuben haben sich gegenüber Gläsern als praktischer erwiesen, die Verschlüsse verkleben nicht so schnell und man kann ohne Pipette o.ä. dosieren. Die Farben haben die Konsistenz von Zahnpasta und können mit etwas Wasser verdünnt werden. Die wichtigsten Farbtöne:
  • Je eine große Tube Weiß und Schwarz
  • Umbra Natur und ein Braunton wie "VanDykeBraun", ebenfalls in größerer Menge
  • Kleine Tuben mit Umbra Grün, Rot und Gelb
Welche Farbe hat eigentlich Beton? Natürlich Beton-Grau - stimmt aber nicht. Ähnlich wie bei der scheinbar fast schwarzen Asphaltdecke der Straßen ändert sich die wahrgenommene Farbe in Abhängigkeit von Sonne und Wetter. Ich hatte mich für einen leicht diesigen Sonnentag entschieden. Bei solchen Lichtverhältnissen nehmen Betonstrukturen einen hellen beigen, sandsteinartigen Farbton an. Nach vielen Versuchen bin ich dazu bei stark mit Weiß aufgehelltem Umbra Natur (1:8) gelandet. Hier hilft nur der Vergleich von Fotos mit Probestücken.
 
Die Gipsteile wurden zunächst mit dem hellen Beigeton gestrichen. Da der unbehandelte Gips sehr stark saugt, wurde die Farbe mit Wasser etwa im Verhältnis 1:10 bis 1:20 verdünnt. Der Auftrag zieht sofort ein und trocknet rasch. Er versiegelte die Gips-Poren ohne die Details zu verdecken. Im zweiten Arbeitsgang wurde ein mäßig verdünntes (1:5 bis 1:10) helles Grau aufgebracht. Dazu habe ich Schwarz, Umbra Natur, Braun sowie Weiß im Verhältnis 1:2:2:8 gemischt. Diese Brühe wurde auf den Mauern verteilt und nach 20-30 Sekunden mit einem Küchentuch abgewischt. Dadurch treten feine Strukturen wie Risse, Schalungsfugen und rauhe Stellen richtig hervor. Mit einem Fön konnte das Trocknen beschleunigt werden, so daß man schnell die Wirkung beurteilen konnte.
 
 Einbau und Finish
Die Mauerteile wurden auf der Anlage aneinander gesetzt und festgeklebt. Dachteile wurden erst später ergänzt, dadurch konnten die nötigen Reparaturen des Schotterbettes einfach vorgenommen werden. Lücken zwischen den einzelnen Bauteilen wurden wieder mit wenig Gips gefüllt und farblich nachbehandelt.D ie Tunnelstrecken in Anschluß an die Betonteile wurden mi scharzem Tonpapier verkleidet und die Trassenbretter samt Gleisen mit matt-schwarzer Abtönfarbe gestrichen. Natürlich mussten die Profile anschließend gereinigt werden.
 
Als dann alles an Ort und Stelle war, konnten die Feinarbeiten erfolgen. Dazu gehörte der Einbau der Dachelemente aus Styrodur, die anschließend verspachtetl und wie die Gipsteile eingefärbt wurden. Die Farbgebung erhielt auch den letzten Schliff, damit sie mit der Anlagenbeleuchtung harmoniert, Zu dunkle Partien konnten mit dem Airbrush aufgehellt werden. Mit fast trockenem Pinsel wurden dann Moosspuren, Rostflecken oder Rußablagerungen dargestellt.
 Treppenaufgang
Der Bahndamm direkt neben den Gleisen von Hüttenheim Bf. erfordert eine Stützmauer in Verlängerung der Unterführung. Um diese Stützmauer etwas aufzulockern, wird eine Treppe aus Plastikresten an den Damm geklebt. Passend zurecht geschnittene "Betonwände" aus Gips bilden den Abschluß zum Gleis und zum Damm. Nach der Montage und Farbgebung sorgt ein Treppengeländer aus Messingprofilen für den Abschluß. ie Unterführung der Strecke unterhalb Hüttenheim Bf. ist nun fertig. Das Tragseil der Oberleitung ist über einen Isolator an der Oberkante der Einfahrt befestigt. Unmittelbar vor der Einfahrt soll noch ein Vorsignal seinen Platz finden, der Einbau ist schon vorbereitet.
 Unterführung Koloniestraße
Die Koloniestraße steigt entlang der Bahnstrecke an, um sie schließlich in einer Kurve zu überqueren. Der Einschnitt wird mit Betonmauern verkleidet. Die Unterführung der Gleise ist notwendig, um die engen Radien und den Übergang zum Spiegel den Blicken des geneigten Publikums zu entziehen. Vorsprünge und Arkaden sorgen für etwas Abwechslung. Die Stützmauer erhält ein passend gelötetes Geländer aus Messing.
End of train