Trix Dampfspeicherlok verbessert - Antrieb, Beleuchtung und Lackierung |
Die Dampfspeicherlok von Trix basiert natürlich 1:1 auf dem entsprechenden Märklinmodell. Daher war ich zunächst
skeptisch, ob die Gleichstromversion gute Fahreigenschaften hat. Bei dem Trixmodell wurde auf Haftreifen
verzichtet, die Stromabnahme erfolgt per Schleifer von 3 Rädern und gegenüber per Massekontakt von 4 Rädern.
Die Getriebeübersetzung ist für langsames Rangieren gut ausgelegt. Leider erzeugt der Märklinmotor einen Krach
wie eine elektrische Kaffeemühle. Ideale Voraussetzungen für einen Umbau auf Faulhaberantrieb.
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Der Umbausatz Nr.22086 von SB-Modellbau paßt nicht
nur zum Märklinmodell, sondern ist auch für die Trixvariante geeignet. Für den Einbau wird die Lok komplett
zerlegt. Glücklicherweise lassen sich die Radsätze einfach nach unten herausnehmen. Die Achsen der Zahnräder
werden hinausgedrückt, SB liefert Ersatz mit.
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Motoreinbau |
Nun wird der Motorschild mit einer Handsäge abgetrennt. Der
Rest wird plangefräst - ein Fräsmotor von Proxxon ist dabei hilfreich, aber mit einer Handfeile
und etwas Ausdauer sollte es auch klappen.
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Der Lokrahmen wird sorgfältig gereinigt und von Metallspänen befreit. Die Zahnräder werden montiert und
der Motorblock probehalber aufgesetzt. Der Motor muß mittig sitzen, damit der Dampfkessel später über die
Schwungmasse paßt. Schließlich wird der Motor mit 2K-Kleber befestigt. Anschließend erfolgt eine erste
Probefahrt.
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DCC-Ausrüstung |
Die Lok erhält einen ZIMO MX64-Dekoder. Er wird anstelle der ursprünglichen Platine mit etwas
Teppichklebeband am Rahmen befestigt. Für die Anschlußfahnen und -kabel des Motors muß an der Innenseite
des Dampfkessels etwas Platz geschaffen werden.
Nach weiteren Testfahrten und Geschwindigkeitsmessung
wurden die CVs des Dekoders so angepaßt, daß die Lok eine vorbildentsprechende Höchstgeschwindigkeit von
35 km/h hat. Für die Parameter der Lastregelung wurde die Werkseinstellung beibehalten, damit läuft die Lok
langsam, geschmeidig und lautlos:
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CV | Bedeutung | Wert |
2 | Anfahrspannung | 5 |
5 | Maximalgeschwindigkeit | 150 |
6 | Mittengeschwindigkeit | 0 |
9 | Motorfrequenz 40kHz (I) | 0 |
29 | Grundeinstellungen | 6 |
112 | Motorfrequenz 40kHz (II) | 16 |
124 | Rangiertaste F4 | 15 |
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Beleuchtung |
Die Beleuchtung erfolgt ab Werk mit gelben Leuchtdioden. Sie sind auf der Führerstandseite
gut zu sehen, die Leuchten an der Lokfront sind jedoch deutlich schwächer. Also erfolgt ein Umbau
auf Mikroglühlämpchen des Typs L3255 von Reichelt. Die Lämpchen werden zu dritt in Serie geschaltet
und über einen Vorwiderstand an die Dekoderausgänge angeschlossen.Im Führerstand erhalten die Lichtleiter kleine Bohrungen, dort werden die Lämpchen
festgeklebt und dann verdrahtet
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Bei den Frontlaternen werden die Lichtleiter entfernt und die Lämpchen eingesteckt. Etwas Knetgummi hält sie an Ort und Stelle.
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Nach der Montage erfolgt ein
Funktionstest - nun wirkt die Beleuchtung deutlich besser. Und weil ich gerade dabei bin, erhält
der Führerstand eine separat schaltbare Innenbeleuchtung.
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Details und Betriebsspuren |
Steffen Hartwich hat mir
freundlicherweise ein Foto der Originallok des Großkraftwerk Mannheims zur Verfügung gestellt. Im Vergleich zur
Katalogabbildung fällt die Lackierung des Fahrgestelles, des Daches und der Laternen auf. Das geöffnete
Schiebefensters ist eine weitere Anregung.
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Auf der Lokführerseite wird die Anstellstange ergänzt und die Fensteröffnung vergrößert, damit der
Preiserlokführer einen besseren Ausblick hat.
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Die Radsätze und Treibstangen werden mit Weinert RAL3002 Karminrot lackiert,
das Dach wird mit hellgrauer Revellfarbe gespritzt. Metallfarben von Gunze Sangyo sorgen für das Finish der
Frontlaternen und für die "abgewetzten" Stellen auf den Umlaufblechen. Die Bügelkupplungen werden noch
gegen Kadee #41 ausgetauscht werden.
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LED-Beleuchtung und neue Lackierung |
Die Dampfspeicherlok soll an das Erscheinungsbild der Phoenix Hüttenbahn angepasst werden. Die Griffstangen am Kessel werden ersetzt, Griffstangenhalter von
Weinert und passender Stahldraht werden angebaut und grundiert. Kessel und Führerhaus werden dann im
Phoenix-Grünton lackiert, die Kesselfront in Orange. Für die Darstellung von Warnstreifen fällt mir zunächst keine brauchbare Lösung ein: Decals lassen sich auf der
gewölbten Front nicht faltenfrei anbringen, die Verwendung von Abdeckstreifen und das Auflackieren der Warnstreifen ist mir zu schwierig.
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Auf Dauer erweisen sich die Microglühlämpchen als störanfällig. Daher stelle ich die Beleuchtung auf SMD-LEDs um, mit denen ich bei anderen Modellen bereits Erfahrung
gesammelt habe. Die SMD-LEDs lassen sich in die Laternen einkleben bzw. an den Lichtleitern befestigen. Sie werden mit Kupferlackdraht verkabelt und erhalten
Steckverbinder.
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Im Kessel ist noch etwas Platz für ein kleines Stück Lochstreifenplatine. Dort werden die Vorwiderstände und eine Buchse für die Steckverbindung angebracht. Die
andere Buchse wird direkt an den Getriebeblock geklebt. Aus einem Stück Ms-Blech entsteht ein Haltewinkel mit einer Gewindebohrung, an dem das Führerhaus festgeschraubt
wird.
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Die Lokfront wird ebenfalls im Grün der Werkbahn lackiert, damit hat sich das Problem mit den Warnstreifen erledigt. Das Fahrgestell hatte bereits Betriebsspuren
erhalten, Kessel und Führerhaus sind noch zu überarbeiten-
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