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Werkbahn-Lackierung |
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Damit sich meine Werkbahn deutlich von den DB-Zügen unterscheidet, musste eine einheitliche Werkbahn-Lackierung. Für erste Versuche wurden ein paar Modelle gescannt
und mit Photoshop eingefärbt. Zur Auswahl standen die Kombinationen Blau-Rot, Grün-Gelborange und Gelb-Schwarz. Die Wahl fiel schließlich auf Grün-Gelborange, weil dies
der alten Lackierung von Eisenbahn+Häfen entspricht.
In Duisburg stehen Museumslokomotiven in dieser Farbgebung auf dem Firmengelände. Auffällig sind die diagonalen Warnstreifen
auf den Fronten, sie mussten unbedingt auch im Modell umgesetzt werden - auch wenn dies viel Nerven kosten sollte. Der genaue Farbton ergab sich durch die Auswahl im Baumarkt-Regal:
Dort fanden sich Glanzlacke der Marke Histor in den Tönen RAL 6002 Laubgrün sowie RAL 2000 Gelborange in kleinen Gebinden.
Für die Testlackierung traf es sich, daß ich auf einer Börse ein günstiges Gehäuse für meine Roco NS 2200 erstehen konnte. Ohne Abkleben und Grundierung
wurden die beiden Farbtöne quick & dirty aufgespritzt. Die durchscheinende Bedruckung und die Orangenhaut störten nicht. Der Eindruck gefiel mir gut, die Warnstreifen mußte
man sich noch dazudenken.
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Erste Anläufe - aus Fehlern wird man klug |
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Nun konnte die Massenlackierung starten. Eine handvoll Kandidaten versammelten sich auf dem Basteltisch. Zunächst wurde die Beschriftung mit Stahlwolle
vom Grad "000" abgerubbelt. Anschließend wurden die Gehäuse mit nitroverdünnter Weinertgrundierung gespritzt. Das erwies sich als ungeschickt, da die
alte Lackierung teilweise angelöst wurde und unschöne Farbstrukturen entstanden. Also - und das nicht zum letztenmal - wanderten die Gehäuseteile in ein
Bad aus 99% Isopropanol.
Das Alkoholbad löste fast alle Lackierungen und Beschriftungen auf. Bei der Roco NS 2200 lösten sich auch hartnäckige Klebestellen und ich konnte die
Fenster aus dem Gehäuse entfernen. Ein paar Teile waren nicht durch Alkohol zu beeindrucken, da mußte Nitroverdünnung und ein großes Marmeladenglas ran. Blöd nur,
daß ich im Gehäuse der Trix BR 290 Lichtleiter vergessen hatte (sind verschwunden) und am Fahrgestell der O&K-Lok lackierte Kunststofftanks
angebracht waren (sind auch verschwunden). Aber am Schluß waren alle Teile fertig für die Lackierung.
Damit das Gelborange später gut deckte, wurden alle Teile - egal ob aus Metall oder aus Kunststoff - erneut mit der hellgrauen Weinertgrundierung
gespritzt. Sie bekamen dann 24h Zeit, um staubgeschützt in Ruhe durchzutrocknen. Danach erhielten die Fronten zwei Lackschichten in RAL 2000.
Die Decals entstanden aus einem gut abgelagerten (Jahrgang 1998) Blanko-Bogen, den ich durch einen Laserdrucker gezogen habe. Leider löste sich der Toner, wenn
man zu sehr auf den Decals herumfummelte und das Material war nicht so anschmiegsam wie z.B. Kreye-Schiebebilder. Die Front der MaK DE1002 war noch hantierbar, aber
die Fronten der holländischen NS 2200 mit den dicken Lampenfassungen waren ein Graus: Alle drei Lampen gingen garnicht, also habe ich den unteren Bereich gelborange
gelassen und plante nicht, dort noch Decalfragmente hinzufummeln. Die Aktion mit den Diagonalstreifen hatte ich mir einfacher vorgestellt.
Grün ist die Hoffnung, aber als ich bei der ersten Lok die abgeklebte Front korrigieren mußte, kamen Teile des Decals wieder herunter, trotz Klarlack. Also prüfte ich
vorsichtig die anderen Decals: Sie hielten auch nicht besser, aber natürlich ließen sie sich nicht rückstandsfrei entfernen. Also wanderte der ganze Kram in den
Isopropanol-Topf. Dabei ging alles wieder runter, einschließlich Grundierung. Für den nächsten Versuch hatte ich mir dann vorgenommen, erst die grün-gelborange Lackierung
zu machen und die Warnstreifen am Schluß aufzubringen, dann sollte es keine Probleme mit dem Abkleben geben.
Ein paar Bastelabende später war ich sowie wie zuvor, also alle Teile wieder abgewaschen, grundiert und die gelborangen Fronten bzw. Chassis waren lackiert.
Leider erwies sich der grüne Alkyd-Lack RAL 6002 als äußerst widerspenstig, obwohl es die gleiche Produktreihe wie der RAL 2000 Gelborange war. Entweder war die
Farbe nicht genug verdünnt, dann ergab es eine sehr unebene Oberfläche. Oder der Lack war zu sehr verdünnt und lief am Modell herunter -
wobei ich zugeben muß, wenn man das Kleingedruckte des "HISTOR" Buntlackes gelesen hätte, stand da nur was von Pinsel, Rolle und Airless-Spritzpistole. Zum Glück bemerkte
ich die Schwierigkeiten schon nach wenigen Teilen, die dann erneut in den Alkohol getunkt werden.
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Erneuter Versuch - jetzt aber richtig! |
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Nun machte ich das, was ich von Anfang an hätte machen sollen: Gunze Sangyo-Farben verwenden! Im nahen Kamp-Lintfort führte ein Slot-Car Laden
ein sehr gepflegtes Farbensortiment. Also auf dem Heimweg kurz von der A57 runter und zwei verschiedene Grüntöne von Gunze-Sangyo gekauft. H6 "Grün"
und H16 "Gelbggrün" - beides glänzend - 50:50 zusammengekippt und das Thema war endlich erledigt: Sauberer Auftrag, saubere Oberflächen!
Nun funktionierte der Arbeitsablauf: Grundieren, Fronten Gelborange spritzen und abkleben (mit Tesafilm), Grün spritzen, Decals anbringen, matter Klarlack,
fertig. Die Rohbauten der O&K-Lok und der Trix BR 290 vermittelten einen ersten Eindruck. Tatsächlich waren aber noch viele Kleinigkeiten zu erledigen
- Griffstangen lackieren, Beleuchtung verbessern, Lokführer einbauen - bis die Modelle tatsächlich fertig waren.
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Aus BR 290 wird PH-490 |
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Eine BR 290 ist als Werkslok nicht völlig an den Haaren herbeigezogen. So waren bei der Dortmunder Eisenbahn (DE) die sehr ähnlichen MaK G 1600 BB
im Einsatz. Mit diesem Alibi war das günstige Trix-Modell mit vorzüglichen Fahreigenschaften für die Phoenix Hüttenbahn fällig. Zunächst waren ein
paar mechanischen Anpassungen bei Pufferhöhe und Stromabnahme fällig.
Das zerlegte Modell erhielt den Werksanstrich. Auf Anregung befreundeter Modellbahner wurde eine gelborange Zierlinie entlang des Rahmens ergänzt und
sorgt für eine gefällige Gesamtwirkung. Durch die formstabile Metallbauweise und die Schraubenbefestigung des Gehäuses war der Zusammenbau
kein Problem. Ausgestattet mit einem Glockenankermotor und einem Lenz Silber-Dekoder erweist sich die PH-490 als ausgezeichnete Rangiermaschine.
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Von der Postlok zur Phoenix Hüttenbahn |
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Die kleine rote Post-Lok von Dingler ist ab Werk sehr schön beschriftet. Leider störten die Fabrikschilder auf den Fronten, daher wurden sie mit
feiner Stahlwolle entfernt. Nach der Lackierung wurde ein LKW-Fahrer als Lokführer eingesetzt, der kleine ZIMO-Dekoder fand in einer Nische Platz.
Nach der Fertigstellung entschied ich mich, auch dem Zweiachser eine schwarze Rahmenkante zu verpassen. Die Abkleberei habe ich vereinfacht: Einmal Tesafilm
drumherum und dann senkrecht gespritzt. Das gab dann in den Ecken der Trittstufe einen nicht 100% scharfen Schattenwurf, aber da die Lok noch gealtert werden soll,
reichte mir diese Qualität.
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PH-422 aus ex-NS 2200 |
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Die Lampenöffnungen des Roco-Modells haben mich beim Anbringen der Warnstreifen sehr gestört. Deshalb habe ich das Gehäuse an beiden Fronten weitgehend plan geschliffen und
dabei auch die Lampenfassungen entfernt. Die Löcher wurden auf 2mm aufgebohrt. Das Chassis hatte sehr auffällige Halterungen für die seitlichen Geländer, sie
wurden mit der Fräsmaschine abgetrennt. Anschließend erfolgte die Lackierung nebst Decals.
Neue Lampenfassungen entstanden aus dünnem Alurohr. Das wurde lackiert und eingesetzt. Die alten Lichtleiter passten nicht mehr. Die Enden wurden abgeschnitten
und als Linsen in die neuen Fassungen eingesetzt. Die Beleuchtung erfolgt über Duo-SMD-LEDs, die direkt auf die kurzen Lichtleiter aufgeklebt wurden. Die Verkabelung
mit Lötdraht war eine ziemliche Fummelei. Nachdem alles an Ort und Stelle war, wurden die passend lackierten Geländer aus geätzten Neusilber-Teilen eingesetzt. Leider
hat die Lackierung durch die mehrfach (De)Montage beim LED-Einbau leicht gelitten - ok, gibt später alles Roststellen.
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Kleine grüne Köf III |
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Die Roco Köf III hatte viele Jahre als halb fertiger Umbau in einer Kiste gelegen. Da die Mechanik gelitten hatte und kein passender, kleiner Dekoder übrig war,
wurde die Köf III zum Standmodell umgebaut. Das kleine Modell machte relativ viel Arbeit, da die Decals schwierig aufzubringen waren und viele, kleine Griffstangen
grundiert und lackiert werden mussten. Aber schließlich war auch PH-233 fertig.
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Bachmann-Liliput MaK |
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Dieses Modell war dank der eckigen Form einfach zu lackieren und mit Warnstreifen zu versehen. Der ZIMO MX620-Dekoder passte leicht unter die Platine. Die
Glühbirnen der Stirnbeleuchtung ersetzte ich durch LEDs, damit die Spitzensignale etwas besser zu erkennen sind. Die Lok wurde mit feinen, geätzten Geländern
von Krüger-Modellbau verschönert, die eine erhebliche Verbesserungen gegenüber den plumpen Originalteilen darstellen. Nur darf man PH-422 jetzt nicht mehr
berühren.
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Die Traditionslok PH-404 |
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Eigentlich sollte die Dampfspeicherlok auch umlackiert werden. Im ersten Schritt wurde die Kesselfront Gelborange gespritzt, aber - elementare Geometrie -
natürlich klappte es nicht mit den Warnstreifen. Also habe ich einen Aufstand der Werkbahn-Veteranen postuliert, die eine Umlackierung ihrer Dröppelminna verweigert
haben und es blieb bei der gelborangen Front. Das Modell hatte schon vor einiger Zeit einen Faulhaber-Motor erhalten, wodurch sich die Fahreigenschaften erheblich verbessert haben.
2016, also sechs Jahre später, habe ich die Dampfspeicherlok dann doch im Grün der Werkbahn lackiert, aber auf eine gelb abgesetzte Front verzichtet. Damit passt PH-404 ausgezeichnet
zu dem Rest der PH-Flotte.
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Beschriftung |
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Es hat dann nochmal drei Jahre bis 2013 gedauert, bis ich die Beschriftung angegangen bin. Aus einem alten Hanomag-Logo mit Rheinstahlbogen habe ich mir einen Entwurf
für das Gußschild der Phoenix Hüttenbahn erstellt und bei Andreas Nothaft als Decals beauftragt. Der Silberton wirkte schon ganz gut und ich war erstmal zufrieden. Das Kleingedruckte
zu Abmessungen, Bremsen, Masse usw. fehlt jedoch. Damit war ich auch viele Jahre zufrieden.
Bei der Ausrüstung einer Dampflok mit Ätzschildern von KUSWA hat mich die sehr feine Beschriftung begeistert. Daher habe ich 2021 auch Ätzschilder aus Neusilber für die Werkbahn
anfertigen lassen. Sie sind deutlich akkurater - aber natürlich auch teurer - als die Decals. Die seitliche Beschilderung aus Phoenix-Schild und Loknummer besteht aus einem Ätzteil,
um eine saubere Ausrichtung zu vereinfachen. Der Verbindungssteg wurde vor dem Einbau in Phoenix-Grün lackiert. Auf den Nahaufnahmen ist der Steg gut sichtbar, aus normaler Sicht aber
nicht erkennbar. Bei dieser Gelegenheit bekamen die Loks auch Loknummern an den Fronten und teilweise wurden auch neue Nummern vergeben. So waren PH-442 und PH-443 vorher als PH-434
und PH-488 unterwegs und sind auch weiterhin in älteren Beiträgen noch so zu sehen.
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