Anlagenkonzept |
Die Anlage besteht aus Themenbereichen, die entlang der DB-Strecke aufgereiht sind. Das Konzept ist also
- mit einer kleinen Ausnahme - linear, die Strecken führen nur einmal durch jede Szene. Die Bereiche sind im
Übersichtsplan farbig dargestellt.
Die einzelnen Themen im Uhrzeigersinn:
- Ein Stück Stadtgebiet mit einem DB-Bahnhof, der durch eine Bahnsteighalle dominiert wird. In diesem
Bereich findet sich die einzige Ausnahme vom Linearkonzept, nämlich die Rückführung der DB-Strecke. Auf
diesem Streckenstück befindet sich auch ein Abzweig zur Werkbahn. Dieses Thema ist fertiggestellt.
- Das Betriebswerk der Werkbahn. Ein dreiständiger Rechtecklokschuppen und Behandlungsanlagen für die
zahlreichen Dieselloks sowie ein Anschluß für die Dampfspeicherloks.
- Der viergleisige Rangierbahnhof der Werkbahn, in dem von der DB ankommende Züge zerlegt bzw. Züge für die
DB zusammengestellt werden.
- Hinter dem Rangierbahnhof befinden sich große Hallen, die zum Stahlwerk gehören. Sie verfügen über Anschlußgleise.
- Zwischen Rangierbahnhof und Hochofen befindet sich ein Zwischenstück - Intermezzo - mit Raum für ein paar Kanalbrücken.
- Der Hochofen mit Bunker für Erz und Koks stellt den Blickfang der Anlage dar ... und eine ziemlich Bastel-Herausforderung.
- Vor dem Hochofen befindet sich die Schlackenaufbereitung, in der die zerkleinerte Schlacke als Schotter oder Sand verladen wird. Aus Platzgründen werden die
Schlackenbeete nicht dargestellt.
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Übersichtsplan |
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DB-Bahnhof + Stadt |
In diesem Teil der Anlage soll ein Stadtbahnhof mit entsprechender Bebauung entstehen.
Der Bahnhof ist nicht viel mehr als eine bessere S-Bahn Haltestelle. Nahverkehrs- und Eilzüge halten hier, um
die Pendlerströme aus dem Zentrum und dem umliegenden Land zu bedienen. Die Fernzüge von und zum (nicht dargestellten)
Hauptbahnhof fahren ohne Halt durch. Eine vergleichbare Situation, allerdings an zweigleisiger Hauptstrecke kenne ich von
Düsseldorf-Bilk, dorthin bin ich einige Jahre mit dem Zug zur Uni gefahren. Die Bahnsteighalle ist dann eine Anleihe bei
Stadtbahnhöfen wie Hamburg Dammtor oder dem ehemaligen Lehrter Stadtbahnhof in Berlin. Die Halle übernimmt dabei die
wichtige Aufgabe, den Übergang in den verdeckten Anlagenbereich zu kaschieren. Die ersten 30cm in die Halle hinein verlaufen
die Gleise noch gerade und werden einen Bahnsteig erhalten. Danach schwenken sie in die 180 Grad Kehre mit 3% Gefälle.
Damit dies nicht auffällt muß die Halle durch geeignete Alterung ihren "Durchblick" verlieren.
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Um den Bahnhof herum wird eine kleine Stadtlandschaft entstehen. Die ersten Bausätze liegen schon bereit. Auf dem rechten
Bild ist zu erkennen, daß die Hintergrundkulisse nicht bis zum Ende des Anlagenunterbaus reicht. Die Anlage wird an der
Kulissenkante durch einen großen Spiegel abgeschlossen werden. Die Bahnsteighalle, die aus zwei Fallerbausätzen besteht, wird
damit nochmal verdoppelt und scheint dann aus Sicht des Betrachters eine respektable Länge zu haben. Die Sicht des
nebenstehenden Photos wird dann durch die Spiegelrückseite fast völlig verstellt. Die Kehre wird in einem neutralen Kasten
versteckt, der Deckel dient dann als Abstellfläche. Beim Betreten des Anlagenraumes ist die Stadtlandschaft zunächst nicht
sichtbar und wird erst später vom Besucher entdeckt.
Dieser Teil der Anlage ist fertiggestellt, Eindrücke dazu finden sich bei den
Stadtansichten.
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Werkbahn-BW |
Unterhalb der rechten Bahnhofseinfahrt befindet sich das kleine BW der Werkbahn. Kernstück wird ein dreiständiger
Rechteckschuppen sein. Daneben wird ein Verwaltungsgebäude seinen Platz finden. Neben dem Schuppen sind noch einige Abstellgleise
sowie eine Tankanlage geplant. Bei der Werkbahn kommen Diesellokomotiven zum Einsatz, dementsprechend wird es keine
Behandlungsanlagen für Dampflokomotiven geben. Die BW-Gleise dienen auch zum Abstellen von DB-Loks, die Güterzüge zum Übergabe-Bahnhof
gebracht haben und auf die Fuhre zurück warten
Bei der Planung dieses Bereiches hatte ich kein spezielles Vorbild im Sinn.
Dieser Teil der Anlage ist fertiggestellt, Eindrücke dazu finden sich bei den
Szenen aus dem BW.
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Übergabe-Bahnhof |
Der Übergabe-Bahnhof stellt neben dem DB-Bahnhof und dem Hochofen-Bereich einer der drei Schwerpunkte der Anlage dar.
Die Gestaltung mit den dahinter liegenden Werkhallen orientiert sich entfernt an der Situation bei der Hütte Krupp-Mannesmann
(HKM) in Duisburg-Hüttenheim (der Name ist Programm...). Im Original sind mehrere Abstellgruppen mit über 20 Gleisen sowie
ein Ablaufberg vorhanden. Unmittelbar neben dem Werksgelände verläuft die Mannesmannstraße, teilweise nur durch Gehweg und Zaun von den Gleisanlagen
getrennt, und überquert auf einer Brücke die Gleisverbindungen zwischen der HKM und dem benachbarten Thyssen-Gelände. Ein
idealer Standort um Bilder von Werkbahnzügen zu machen.
Während die Rohstoffe Erz und Kohle auf der entgegengesetzten Seite des Geländes per Schiff geliefert werden, kommen
unterschiedliche Schrottsorten per Bahn in offenen Vierachsern. Die Beladung in verschiedenen Farben von Rosttönen bis zum
glänzenden Edelstahlschrott sowie die unterschiedlichen Formen sind schöne Vorbilder für eine Nachbildung im Modell. Da HKM die
Walzwerke in Hüttenheim geschlossen hat, wird der hergestellte Stahl auf sechsachsigen Schwerlastwagen als Brammen oder
Rundstahl mit der Bahn abtransportiert. Eine Besonderheit ist bzw. war der Transport von Warmbrammen. "Warm" bedeutet in der
Stahlindustrie Temperaturen von mehreren Hundert Grad Celsius. Die Warmbrammen wurden auf Wagen mit Sandbett geladen und mit
einer Wärmeschutzhaube abgedeckt und als Thermozug abgefahren.
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Übergabe-Bahnhof |
Für die Übernahme ins Modell wird etwas "selective compression" notwendig sein. Geplant sind drei Abstellgleise sowie
ein Umfahrgleis. Die Nutzlängen mit gut 2m können auch längere Ganzzüge aufnehmen. Der Übergabe-Bahnhof liegt im Bogen mit
einem Mindestradius von 100cm, dabei verlaufen die Gleisenden jeweils gerade, damit es nicht zu Kuppelproblemen kommt. Die
Weichen sollen über einfache Schubstangen von der vorderen Anlagenkante per Hand gestellt werden. Entkupplungsgleise
sind nicht vorgesehen, das Lösen der Kupplungen erfolgt ebenfalls per Hand mit einem geeigneten Werkzeug. Da die Gleise
höchstens 40cm von der Anlagenkante entfernt sind und keine Hindernisse störend im Weg stehen, dürfte der "Handbetrieb" die
bequemste Lösung darstellen.
Der Übergabe-Bahnhof ist zwar kleiner als das Vorbild, wird aber mehr Funktionen haben. Nicht nur der Abtransport von Brammen
und die Lieferung von Stahlschrott erfolgt per Bahn, hier wird auch das vom Hüttenwerk benötigte
Erz und Koks angeliefert. Die Erz- und Koksganzzüge der DB werden geteilt und von Werkbahnlokomotiven über die Hochbahn zu
den Hochofenbunkern geschleppt. Die Teilung ist nötig, da die verhältnismäßig leichten Werkbahn-Modelle deutlich weniger Zugkraft
besitzen als die schweren DB-Lokmodelle. "Offiziell" hingegen ist die Rampe der Hochbahn so steil, daß eine Teilung nötig ist.
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Stahlwerk |
Das Stahlwerk besteht aud drei großen Gebäuden:
Die Konverterhalle, in dem das Roheisen im Konverter gekocht wird. Angeliefert wird Schrott, Zuschlag und Legierungsstoffe, flüssiges Roheisen in Pfannenwagen sowie Maschinenteile. Abgeholt wird Schlacke in Schlackenwagen. Im Modell ist der Austausch von beladenen und leeren Wagen sicher nicht einfach.
Unmittelbar im Anschluß folgt die Stranggußanlage, in der der flüssige Stahl in Brammen oder Rundstahl gegossen wird. Die Versorgung erfolgt innerhalb der
Gebäude mit den Hallenkränen zum Pfannentransport.
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Der Brammenversand, in dem die Brammen bis zum Versand zwischengelagert werden. Die Belieferung erfolgt
direkt aus der benachbarten Stranggußanlage über Rollenstraßen. Der Abtransport erfolgt auf Flachwagen.
Die Modell-Hallen werden aus Walthers Bausätzen entstehen. Dabei wird nur die dem Betrachter zugewandte Seite
nachgebildet, für die Rückseite muß Sperrholz reichen. Die Ausführung der Inneneinrichtung hängt natürlich noch vom
späteren Verwendungszweck ab. In jedem Fall ist hier viel Selbstbau und "kit-bashing" angesagt. Nützliche Teile wie
Packungen aus Kibris "Bastelkiste" oder geeignete Spritzlingsreste werden schon seit längerer Zeit gesammelt.
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Kanalszene |
Zwischen dem Übergabe-Bahnhof und dem Hochofengebiet befindet sich ein Zwischenstück als Szenentrenner. Dort verlaufen
DB-Strecke, Werkbahn und die Hochbahn zum Bunker hintereinander und überqueren einen Kanal. Gleichzeitig wird die Hochbahn
über die anderen Strecken hinweg nach vorne geführt. Solche mehrfachen Überschneidungen sind typisch für das Ruhrgebiet mit seiner hohen Gleisdichte.
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Hochofen mit Bunker |
Hier soll sich später der Auslöser für diese Anlage befinden. Zahlreiche Besuche im Landschaftspark in Duisburg-Meiderich,
wo man auf einen Hochofen steigen kann sowie das 1996 erschienene Walthers Modell waren der Anlaß für die Wahl des Anlagenthemas. Im
Hintergrund dieses Anlagenteiles führt die werkeigene Hochbahn auf den zweigleisigen Erz- und Koksbunker. Eine "echte"
Entladefunktion ist nicht geplant. Der Bunker ist ca. 12cm hoch und 180cm breit und wirkt so als optisches Gegengewicht zu dem
hoch aufragenden (60cm nach Umbau) Hochofen. Dieser befindet sich etwa in der Mitte über der Wendel, dort steht dann eine Anlagentiefe
von 110cm für die Gestaltung zu Verfügung. Hochofen und Bunker sind durch
einen Schrägaufzug miteinander verbunden. Der Hochofen sollte ursprünglich aus dem Walthers Bausatz entstehen, aber es zeichnet sich ab,
daß hier ein Eigenbau nötig sein wird. Stand 2014 kommt für die Winderhitzer ein Kleinserien-Bausatz von Joswood in Frage.
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Im Hochofen-Umfeld sind zahlreiche Anschlußgleise vorgesehen. Ganz wichtig natürlich die Gleise unterhalb der
Abstichhalle, auf denen Schlacken- und Roheisenwagen bereitgestellt werden. Hier werden umgebaute Schlackenwagen von Walthers sowie
verschiedene Torpedopfannen und Roheisenwagen von Trix und Lima / Rivarossi zum Einsatz kommen.
Weitere Wagen dienen der Versorgung mit Maschinenteilen sowie der Abfuhr von Filterstaub.
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Schlackenaufbereitung |
Die Schlackenaufbereitung befindet sich vor dem Hochofen an der vorderen Anlagenkante. Eigentlich hatte ich auch die Nachbildung
der Schlackenbeete geplant, an denen die flüssige Schlacke vom Hochofen ausgekippt wird. Leider reicht der Platz nicht. So bleibt die
Schlackenaufbereitung, einem Brecherwerk.Dort wird die Schlacke zerkleinert und als Drainage-Material
in Schüttgutwagen abtransportiert.
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Das Brecherwerk wird aus einem Walthers Bausatz entstehen. Zusammen mit den
Förderbändern hat es respektable Abmessungen und geht vor dem Hochofen nicht verloren. Der Abtransport der Schlacke
ermöglicht den Einsatz der vierachsigen Schotterwagen und liefert damit zusätzliche Betriebsaufgaben.
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