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 April 2017
Die Roheisenwagen von Trix/Märklin wurden überarbeitet, mit Rangiererbühnen und "flüssigem Roheisen" ausgestattet. Insgesamt sechs Wagen stehen jetzt zur Verfügung, um das Roheisen vom Abstich am Hochofen in die Konverterhalle zu transportieren. Die offenen Pfannen können mit dem Hallenkran direkt in den Konverter gekippt werden und benötigen - anders als Torpedopfannen - keine Umfüllgrube. Einzelheiten zu den Umbauten finden sich hier: Link zum Beitrag.
 
Das Gelände um das Lokdepot wird mit weiteren Details ausgestattet. Zunächst sind zusätzliche Leuchten an der Reihe. Der Rangiererweg kreuzt die Einfahrt zum Werksbahnhof, eine gefährliche Stelle, die unbedingt gut ausgeleuchtet werden muß. Auch die Lagerflächen am Lokschuppen und die Schuppeneinfahrten brauchen mehr Licht, dazu werden Attrappen von Auhagen mit SMD-LEDs ausgestattet.
 
 Oktober 2017
Zahlreiche LED-Leuchten erhellen nun das Depot der Werkbahn. Alleine der Lokschuppen hat 7 Außenleuchten erhalten. Außerdem wurden der Überladekran an der Ladestraße sowie die Tankstelle neu beleuchtet und auch das Stellwerk hat nun Wandleuchten bekommen. Bei der Gelegenheit wurde die Innenbeleuchtung des Lokschuppens ebenfalls auf LEDs umgebaut. Verwendet habe ich goldweiße SMD-LEDs in der PLCC2-Bauform verwendet, die ich mit sehr geringen Strömen - ca. 15 mA - betreibe.
 
Neben der Beleuchtung habe ich dem BW-Gelände noch ein paar Details hinzugefügt. Dazu gehören Schutzgitter an der Einfahrt zum Übergabebahnhof, aber auch Ersatz der PIKO-Befüllausleger der Tankstelle durch normale Diesel-Zapfsäulen. Dazu noch ein paar Preiserfiguren sowie ein kleines Kabellager am Stellwerk - damit ist dieser Bereich soweit fertig. Mehr neue Bilder dazu in der aktualisierten Modellgalerie: Link zum Beitrag.
 
Im Oktober hatte ich Gelegenheit, über's Wochenende an einem Alterungsseminar teilzunehmen und dabei die Verwendung von Pigmenten zu vertiefen. Mit meinen ersten Versuchen bei den Roheisenwagen war ich ganz zufrieden. Im Seminar lernte ich eine interessante Alternative zu den abgepackten Pigmenten von MIG oder ak-interactive kennen: Pastellkreide aus dem Hobby-Bedarf, die sich auf feinem Sandpapier pulverisieren und dann mit dem Pinsel verarbeiten lässt. Im heimischen Baumarkt habe ich dann zwei passende Sets - Braun- und Grautöne - für zusammen knapp 15,- Euro gefunden.
 
Die Pastellkreide habe ich dann an einem Roco Kds54 ausprobiert: Für Staubspuren und für Rost am Fahrwerk durchaus geeignet. Besonders die Staubspuren auf der Oberseite der beiden Silos sind gut geworden, auf den Bildern kaum zu erahnen. Wichtig: Das Modell zunächst mit einem matten Klarlack spritzen, damit die Pigmente haften. Und abschließend wieder mit Klarlack fixieren.
 
 Dezember 2017
Der Kauf von Neuheiten ist ein seltenes Ereignis bei mir, meist entsteht der Bedarf projektgesteuert. Aber zur Spielwarenmesse 2017 kündigte Roco zwei Sets mit Schwerlastwagen und Thermohauben an, die wunderbar zu meinem Anlagenthema passen. Kurz vor Weihnachten wurden die Wagen ausgeliefert. Die Wagen stellen einen Flachwagen vom Typ SSyms46 dar, das Modell ist neu von Artitec und mit feinen Details ausgestattet. Die Thermohauben sind aus Resinguß und ebenfalls von Artitec. Das Ganze wird dann in einer Roco-Schachtel geliefert, ein dreiteiliges Set kostet knapp 110,00 Euro.
 
Krupp hatte in Bochum Walzwerke und in Duisburg-Rheinhausen Hochöfen. Um die Brammen aus Rheinhausen direkt in Bochum walzen zu können, wurden die Brammen glühend transportiert. Dazu wurden vorhandene Schwerlastwagen mit einer Thermohaube ausgestattet. So konnte man Bochum Zeit und Energie für das erneute Aufheizen der Brammen sparen. Die Züge bestanden aus 2-6 Wagen, oft mit einer zusätzlichen Torpedopfanne dabei. Die Wagen verkehrten nicht in normalen Güterzügen.
 
Die Modelle von Artitec sind sehr gelungen. Die Wagen haben nicht den normalen Holzboden, vielmehr wurde der Stahlboden nachgebildet, mit denen die Bundesbahn die Wagen für den Brammentransport ausgestattet hatte. Auch die Thermohauben sind genau und detailliert bedruckt, sogar die Stirnseiten wurden nicht vergessen. Das Ladegut aus Resinguß ist recht schwer und robust. Einige Exemplare waren an der Unterseite nicht 100% eben, mit etwas Sandpapier kann man schnell für Abhilfe sorgen. Für die Wagen liegen zusätzliche Warnschilder und geätzte Zurüstteile bei.
 
Die Vorstellung der Artitec-Modelle der Heißbrammen-Transporte hier auf der Website Ende 2017 und im DSO-Forum hatte dann noch ein kleines Nachspiel: Ich bin gefragt worden, ob ich ein paar Fotos der fertig zugerüsteten Wagen machen und ein paar Sätze dazu schreiben wolle - das habe ich dann im Februar gemacht, das Ergebnis ist dann in MIBA 04/2018 erschienen. Da mich die MIBA zu Beginn meiner "Modellbahnlaufbahn" in den 80ern sehr inspiriert hat, habe ich mich darüber sehr gefreut.
 
 Februar 2018
Beim Fahrtag unter Freunden waren diesmal wieder Fahrzeuge einer anderen privaten Werkbahn zu Gast. Unter anderem zwei Wagen für den Masseltransport, deren Aufbauten im 3D-Druck entstanden sind. Ich war verblüfft, welche Oberflächen-Qualität mittlerweile möglich ist und wie fein die Details gestaltet werden können. Mehr dazu hier: Link zur Homepage von Sven Hansen.
 
Ein weiterer interessanter Gast auf den Gleisen war eine PIKO ex-SM42, eine polnische Diesellok, umlackiert als Werkbahn-Maschine. Sie ähnelt ein wenig den Lokomotiven von Deutz aus den 60er Jahren. Ein Modell einer Deutz DG1000 ist 2011 von einem Kleinsthersteller unter dem Begriff Deine Lok angekündigt worden, leider ist da nichts mehr passiert. Daher ist die PIKO-Lok ein attraktiver und pragmatischer Platzhalter.
 
 Mai 2018
Die Begegnung mit der umlackierten PIKO SM42 im Februar hat Spuren hinterlassen. Bei HKM hatte ich in den 90ern mehrfach Lokomotiven vom Typ Deutz DG 1000 BB im Betrieb gesehen und nun möchte ich auch ein daran orientiertes Modell für die Phoenis Hüttenbahn haben. Die Grundform der SM42 ist ganz durchaus geeignet, die Form des Führerhaus mit zurückgesetzter Tür, der markante Rahmen - aber ansonsten natürlich zwei völlig verschiedene Maschinen. Aber zum Glück betreibe ich eine private Privatbahn, da hat es ja schon die Bahngesellschaft nie in echt gegeben.
 
PIKO hat das Modell mit einem unmöglichen Dreipoler ausgestattet, ein paar Cent am falschen Platz gespart, muß ich also austauschen. Der Schalldämpfer wird ersetzt. Die seitlichen Geländer entfallen, dafür möchte ich aber die auffälligen seitlichen Luftfilter der EH 552 nachbilden. Mit den recht großen Lampen werde ich leben. Für den neuen Motor mussten ein paar Lücken ins Chassis gefräst werden. Die PIKO-Lok ist ansonsten ein zähes Biest. Das beginnt bei den eingeklebten Fenstern und macht sich besonders beim Lack bemerkbar. Normalerweise reicht ein 1-2 stündiges Bad in Spiritus, bei Metallteilen in Nitroverdünnung, um den Werkslack herunter zu bekommen. Jeweils über 48h in der Auflaufform im Lösungsmittel - beim Chassis musste ich mit dem Glashaar-Radierer nachhelfen, beim Gehäuse ist der Druck kaum unbeeindruckt.
 
Die Lok bekommt einen neuen Auspuff aus einem Stück Alurohr. Auf jeder Seite je zwei Luftfilter - diese haben mir etwas Kopfzerbrechen bereitet, da mir Geschick und Werkzeug für einen schnellen Dreh oder 3D-Druck fehlen. Die Luftfilter sind dann aus abgefeilten Ms-Schrauben und Alu-Rohr entstanden.
 
 Juli 2018
Die Lackierung der ex-SM42, nun PH-434 ist geschafft. Diesmal mit Gunze Base White 1000 grundiert, anschließend wieder wie gewohnt Chassis und Fronten in Gelborange - immer noch aus der alten HISTOR-Farbdose. Dann die Fronten abgeklebt und die Aufbauten im Grün der Werkbahn gespritzt. Die Loknummer hat auch schon ihren Platz gefunden. Leider etwas zu nah an der Tür, ich hatte nicht bedacht, daß dort noch die Griffstangen angebracht werden müssen.
 
Das Modell wurde mit einem Lenz Standard+ Dekoder ausgestattet, mit einem 1.000 uF Elko als Stützkondensator. Die Radsätze mit Haftreifen wurden ausgetauscht, die KKK habe ich entfernt und Kadee #141 Kupplungen eingebaut. Die Lok hat sich schnell im Anlageneinsatz bewährt. Und endlich habe ich eine Maschine mit dem typischen Look der 60er Jahre. Sie gefällt mir so gut, daß ein zweites Exemplar bereits in Arbeit ist.
 
Nach den Fahrzeugumbauten der letzten Monate möchte ich mal wieder etwas für die Landschaft bauen. Als ich vor Jahren die Rohrleitung neben der Hochbahn gestalten hatte, habe ich aus Bequemlichkeit nur abgewrackte Rohrfragmente nachgebildet. Nun soll dort eine durchgehende, in Betrieb befindliche Gasleitungen mit Verzweigungen und Rohrbrücken entstehen. Damit wird die Szenerie interessanter aussehen.
 
Die Rohrleitung entsteht aus handelsüblichen PVC-Rohren, wie man sie im Baumarkt bei der Elektroinstallation findet. Am linken Ende der Leitung, in der Nähe des Schrottplatzes, soll die Leitung im rechten Winkel abzweigen und im Hintergrund "verschwinden". Am anderen Ende muss die Hochbahn überquert werden, damit die Gasrohre anschließend hinter dem Stahlwerk verlaufen können. Für die Biegungen habe ich passende Segmente mit der Proxxon-Kreissäge abgesägt und dann zusammengeklebt - eine ziemliche Fummelei. Kleine Spalte waren dabei unvermeidbar, sie wurden gespachtelt und mit Sandpapier geschliffen. Joswood liefert im Durchmesser passendes Zubehör wie Flanschringe und Schieber, außerdem Treppen und Gerüste.
 
In Kevelaer gibt es einen dieser Läden für unnützen Krimskrams ("Nanu-Nana"), dort bin ich zufällig über eine Packung "Cake-Pop Sticks" gestolpert, Rundmaterial aus gepresstem Papier, rund 3mm dick, das ideale Rohmaterial für eine Ladung Stahlknüppel - genauer gesagt für neun Ladungen Stahlknüppel, um die bislang unbeladenen Flachwagen etwas interessanter zu gestalten.
 
Der Durchmesser von 3mm ist ein wenig groß, aber das Material lässt sich leicht bearbeiten und in der erforderlichen Menge preiswert (1,99 Euro für 15m Länge). Tatsächlich werden die Sticks noch etwas gekürzt und dann zu Paketen zusammengeklebt, anschließend sollen sie in der gleichen Manier wie die Brammen lackiert und dann mit Unterleghölzern auf die Wagen verladen werden.
 
 Dezember 2018
Die Rohre der Gichtgasleistung sind fertig verlegt. Die Farbgebung erfolgte mit Airbrush, zunächst in einem graublauen Grundton, dann Rostspuren an der Oberseite. Für ein wenig Abwechslung sorgte anschließend stark verdünnte Ölfarbe in unterschiedlichen Brauntönen.
 
Die Leitung kommt hinter dem Stahlwerk hervor, verläuft ein Stück vor der Hochbahn und überquert die Gleise dann über eine kleine Rohrbrücke. Anschließend folgen ein paar Meter Rohrleitung zwischen Hochbahn und Hintergrundkulisse. Kurz vor der Wohnbebauung mündet die Leitung in ein aufgeständertes Rohr, welches im Hintergrund verschwindet. Für den geplanten Treppenübergang am Schieber war leider nicht genügend Platz.
 
Die zweite PIKO SM42 ist auch umgebaut und als PH-488 im Einsatz. Auch diesmal wurde ein Umbausatz von SB-Modellbau verwendet. Da jedoch der ursprüngliche Maxxon-Motor nicht mehr lieferbar war, werkelt in diesem Modell ein Faulhabermotor. Bei beiden Loks habe ich die Lenz Standard+ Dekoder gegen Zimo MX 630 getauscht, diese harmonieren besser mit den Glockenankermotoren. PH-434 und PH-488 bilden jetzt das Rückgrat der Phoenix Hüttenbahn. siehe dazu auch den Umbaubericht.
 
Die Fahreigenschaften der PIKO 150 waren ab Werk ungenügend, die Zugkraft - ohne Haftreifen - war zu gering und deutlich unter den Leistungen vergleichbarer Roco-Modelle. Das Chassis ist vorbereitet für Sounddekoder und Lautsprecher, daher habe ich dort viel Platz gefunden, um Bleigewichte unterzubringen. So konnte ich das Lokgewicht um rund 100g von 420g auf 520g steigern - zum Vergleich: Rocos ebenfalls sechsachsige BR 232 bringt 570g auf die Waage. Da mich die Stromabnahme nicht restlos überzeugte, habe ich einen 1.000 uF Elko als Stützkondensator eingebaut. Nun ist 150 062 in der Lage, angemessene Güterzüge über die Anlage zu ziehen und kann im Betrieb eingesetzt werden.
 
Der Zug mit den neuen Stahlknüppel ist fertig. Die "Cake-Pop Sticks" wurden passend abgelängt. Je nach Tragfähigkeit der Wagen sind 12 oder 14 Stahlknüppel auf Kanthölzern verladen worden. Für die Farbgebung wurden die gleichen Farbtöne wie bei den Brammen verwendet. Der fertig beladene Zug wirkt deutlich interessanter als die zuvor leeren Wagen.
Zugschluß