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 Mai 2021
Das erste 3D-Druckprojekt ist abgeschlossen, die Schrottmulden mit ihren Tragwagen sind fertig und haben ihren Platz auf der Anlage gefunden. Ursprünglich sollten es nur Standmodelle zur Dekoration werden. Die Laufeigenschaften mit den gedruckten Drehgestellen sind aber ordentlich und die Wagen wirken in Rangierbetrieb attraktiv. Daher habe ich den dazugehörigen Zwischenwagen ebenfalls gebaut. Mehr zu dem Projekt findet sich hier: Link zum Beitrag.
 
Den Bausatz der KHD 230 hatte ich bereit 2019 gekauft und mit der Montage begonnen. Auch hier handelt es sich um Teile aus dem 3D-Drucker. Nun ist die Lok fertig und kann im Rangierbetrieb eingesetzt werden. Die Fahreigenschaften mit dem Chassis der alten Roco Köf III sind gut, zur Sicherheit steht aber ein Bremswagen für eine verbesserte Stromabnahme bereit. Mehr zum Bau dieses Modells findet sich hier: Link zum Beitrag.
 
Die Loks der Phoenix Hüttenbahn hatten im Jahr 2013 Lokschilder als Decals erhalten. Damit war ich auch viele Jahre zufrieden. Bei der Ausrüstung einer Dampflok mit Ätzschildern von KUSWA hat mich die sehr feine Beschriftung begeistert. Daher sind nun die Werkbahn-Loks mit neuen Lokschildern aus Neusilber ausgestattet worden. Sie sind deutlich akkurater - aber natürlich auch teurer - als die Decals. Die seitliche Beschilderung aus Phoenix-Schild und Loknummer sind ein gemeinsames Ätzteil, um eine saubere Ausrichtung zu vereinfachen. Der Verbindungssteg wurde vor dem Einbau in Phoenix-Grün lackiert. Auf den Nahaufnahmen ist der Steg gut sichtbar, aus normaler Sicht aber nicht erkennbar. Bei dieser Gelegenheit bekommen die Loks auch Loknummern an den Fronten und teilweise werden auch neue Nummern vergeben. So waren PH-442 und PH-443 vorher als PH-434 und PH-488 unterwegs und sind auch weiterhin in älteren Beiträgen noch so zu sehen.
 
Eigentlich wollte ich ja nicht, aber die BR 120 ist bei mir mit meiner Bundesbahn-Prägung der 80er - viele Fahrten als W15er und als Ticket2000-Student - immer unter schick und modern abgelegt. Um so größer meine Überraschung, als ich vor ein paar Jahren feststellte, daß diese Baureihe schon "altes Eisen" ist. So schnell verfliegen die Jahre! Aber schick finde ich die Vorserie immer noch, schicker und eleganter als so mancher Nachfolger. Daher habe ich dann doch nachgegeben und mir das PIKO-Modell der 120 004-7 als Reminiszenz an die Zukunft, wie sie in den 80ern aussah, zugelegt - das bekannte Zitat von Karl Valentin verkneife ich mir hier. Die Detaillierung ist durchweg erstklassig. Mir fallen besonders die luftigen Drehgestelle auf: PIKO konstruiert sie so, daß die Zahnradkette oberhalb der Achsen liegt und die Getriebedeckel beim seitlichen Durchblick nicht stören. Das ist schon ein optischer Fortschritt gegenüber meinen Roco-Modellen aus den 90ern, wenn auch im Betrieb kaum sichtbar. Die Stromabnehmer sind sehr delikat, mit Parallelführung der Wippe.
 
Angeregt durch eine Forendiskussion hatte ich mal neugierig nachgesehen, für welchen Kurs die unter dem Label "ADE" angebotenen Modelle der Henschel DHG 500 gehandelt werden. Ein Modell hatte ich mir beim Erscheinen zugelegt, aber dann leider feststellen müssen, daß das Fahrwerk technisch überarbeitet werden musste. Etwas überrascht fand ich einen Schwung der Modelle unter dem Label "Hobbytrade" für knapp 120 Euro in der älteren, blauen RAG-Ausführung. Also ein Exemplar bestellt. Technisch entspricht es dem ADE-Modell, ist aber schlampig montiert worden. Möglicherweise ist diese Serie am dänischen Küchentisch noch auf die Schnelle zusammengebastelt wurden, sozusagen als letzte Zuckung. Bei dem Verkaufspreis bin ich aber durchaus bereit, Klebstoffkleckse und verzogene Teile zu richten und ggfs. nachzulackieren. Der obligatorische Umbau des Fahrgestells wurde bereits von H. Gräler durchgeführt.
 
Die Schlepptenderlok der Baureihe 24 ist eine meiner Lieblingsloks aus Kindheitstagen, sie war der Star auf meiner Trix Express-Anlage (Link zum Beitrag). 2011 "musste" ich daher eine Zugpackung mit der sehr schönen Roco BR 24 erwerben, die ich dann etwas verschämt als "Museumszug" einsortierte. Um so größer meine Überraschung, als ich feststellte, daß die Steppenpferde nicht nur durch die Weiten Ostdeutschlands gedampft sind, sondern auch am Niederrhein fuhren. Sie waren Ende der 50er von Kleve bis nach Duisburg unterwegs und machten dabei sogar hier im Dorf, in Kevelaer halt. Bingo, passt ja dann wunderbar zum Anlagenthema. Nur nicht zur Epoche. Vorbildliches dazu findet sich wieder auf www.bundesbahnzeit.de mit Bildern von Herbert Schambach aus dem Jahr 1959. Mit ein paar Ätzschildern verwandelt sich das Roco-Modell zur 24 069, die tatsächlich mit ihren großen Windleitblechen im Bw Kleve stationiert war. Jetzt passt die BR 24 zumindest örtlich hervorragend zu meiner Anlage.
 
Eine aktuelle Übersicht über meinen Fuhrpark der Werkbahn sowie den Fahrzeugen der Bundesbahn findet sich auf Lokomotiven der Phoenix Hüttenbahn und Bundesbahn-Lokomotiven.
 
 August 2021
Zwei weitere Modelle haben neue Betriebsnummern erhalten. Das PIKO-Modell der BR 150 wurde zur 150 108-9, die ab 1979 in ozeanblau-beige von Hagen-Eckesey im Ruhrgebiet unterwegs war. Die BR 216 von Brawa hat die Beschriftung der 216 045-4 erhalten, ab 1975 ozeanblau-beige lackiert und in Gelsenkirchen-Bismarck stationiert. Beide Maschinen passen nun sehr gut zum Anlagenthema. Mögliche kleinere Abweichung in der Bauausführung - zum Beispiel geänderte Lüferanordnung etc. - habe ich bei der Umbeheimatung nicht berücksichtigt.
 
Zwischendurch waren Wartungsarbeiten fällig. Das Viessmann Formsignal, welches als Ausfahrtsignal von Gleis 1 fungiert, hat nach zwei Jahrzehnten den Geist aufgegeben. Zum Glück war baugleicher Ersatz noch erhältlich. So konnte ich die vorhandenen Anschlusskabel erneut verwenden und mir Verrenkungen unter der Anlagenplatte ersparen. Seit Ende 2020 liegen die ersten Rohrsegmente aus dem 3D-Druck in der Schublade herum. Daher habe ich die Teile aufgespiest und mit Airbrush und Gunze-Farben in einen verrosteten Zustand versetzt. Sie können nun erstmal dekorativ in der Landschaft herumliegen.
 
An den Gleisanlagen der Werkbahn-Lokstation und des Übergabebahnhofs habe ich die Grenzzeichen ergänzt. Sie sind aus Erbert-Teilen entstanden, die ich nachlackiert habe. Außerdem wurden einige Wartezeichen aufgestellt. Die eigentliche "W"-Signaltafel stammt aus dem entsprechenden Weinert-Bausatz, die Masten entstanden jedoch aus Messingdraht und einer Halterung aus dem 3D-Drucker. Damit entsprechen sie der etwas vereinfachten Bauweise, die für Werkbahnen typisch ist. Mehr dazu auf der Seite über die Gleisanlagen am Stahlwerk (Link dorthin).
 
Im Netz entdeckte ich ein 3D-Modell des DeLorean aus "Zurück in die Zukunft", in der Ursprungsvariante mit Pu-Antrieb. Das Modell habe ich ungefähr auf H0-Abmessungen skaliert, 3D-gedruckt und dann angemalt. Mit einer Plane abgedeckt, steht es nun auf dem kleinen Schrottplatz. Vermutlich ist der Flux-Compensator defekt und die Zeitmaschine wartet darauf, von ihrem genialen Erfinder abgeholt zu werden.
 
 Oktober 2021
Im November durfte ich endlich wieder befreundete Modellbahnerinnen und Modellbahner in Kevelaer begrüßen. Der persönliche Austausch und das gemeinsame Betriebsspiel hatte mir doch gefehlt. Einige Besucher haben die Anlage sogar in 1:87 erkundet. Auch ein paar Modelle waren zu Gast auf der Anlage, unter anderem sehr filigrane offene Wagen aus dem 3D-Drucker, mit detaillierten Innenwänden.
 
Eine besondere, großartige Überraschung traf dann aus Hattingen ein: Zwei Modellbahner bauen den Hochofen der Henrichshütte und brachten mir Ofenfundament, den unteren Ofenteil sowie das Ofengerüst und weitere Bauteile als "Platzhalter" mit. Einige Teile sind im 3D-Druck entstanden, der größte Teil des Gerüsts wurde aufwendig aus Kunststoffprofilen zusammengesetzt - eine Wahnsinnsarbeit, die sicherlich zum Highlight der Anlage werden wird.
 
Damit klären sich viele unbeantwortete Fragen zur Gestaltung des Anlagenbereichs: auch wenn mich der Duisburger Landschaftspark und der Betrieb bei Eisenbahn+Häfen inspiriert hat, werde ich mich für den weiteren Bau an der Situation in Hattingen orientieren. Dort hat der Ofen das richtige Kaliber, er ist von allen Seiten gut einsehbar und die Gegebenheiten bieten sich für den Nachbau an - auch ohne diese großartigen Vorarbeiten wäre dies eine gute Wahl gewesen. Ein paar Eindrücke von der Henrichshütte aus den Jahren 2011 und 2021 finden sich in der Vorbildgalerie (Link zur Seite).
Anfang 2001 - noch zu DM-Zeiten - hatte ich mir vorsorglich einen Kibri-Bausatz für einen Palettenschlepper zugelegt. Nach 20 Jahren war es nun an der Zeit, den Bausatz zu montieren und den Schlepper seiner Verwendung zuzuführen. Der Zusammenbau war recht einfach, anstelle der beigelegten Aufkleber habe ich die Warnstreifen mit Decals aufgebracht. Das Spezialfahrzeug wird derzeit von der Phoenix Hütte als Binnentransporter für Brammen erprobt.
 
Die Brammenverladung soll demnächst mit Innenbeleuchtung und -einrichtung ausgestattet werden. Dazu gehört das Hebezeug, mit dem Brammen per Hallenkran transportiert und verladen werden können. Entsprechende Vorbilder habe ich bei HKM in Duisburg gesehen und fotografiert. Für den Nachbau habe ich mir ein etwas einfacheres Vorbild ausgewählt, für das ich ein paar hilfreiche Fotos im Internet gefunden hatte. Die Konstruktion erfolgte wieder in FreeCad. Die Zangen habe ich sowohl als komplettes Teil als auch als Set von Einzelteilen 3d-gedruckt. Die Einzelteile lassen sich zu einer beweglichen, funktionsfähigen Zange zusammensetzen. Für die Innenausstatung ist dies aber nicht nötig. Passend zur Zange habe ich eine Kran-Traverse gebaut und die Teile anschließend lackiert und mit Betriebsspuren versehen. Sie warten nun auf den Einbau in die Verladehalle.
 
Mindestens seit 25 Jahren war die kleine Tankstelle von Weinert in meinem Bestand, fertig montiert und lackiert war sie für den Endbahnhof "Bad Knüsselsdorf" gedacht, kam dort aber nie zum Einsatz. Nun hat der Tank eine Auffangwanne aus Beton und einen Anstrich in einem freundlichen Grün erhalten. Dabei wurden Spalte verspachtelt und Gußgrate entfernt. Die Tankstelle dient nun zur Versorgung von Dienstfahrzeugen und findet ihren Platz hinter dem Verwaltungsgebäude der Phoenix Hüttenbahn.
 
 Dezember 2021
Schon lange war geplant, das Gleisfeld des Übergabe-Bfs der Werkbahn zu beleuchten. Zu diesem Zweck hatte ich bereits Montagelöcher für Viessmann-Leuchten vorbereitet. Nun endlich ging es frisch ans Werk und die benötigten 16 Leuchten wurden bestellt. Nach dem Eintreffen rasch ausgepackt und zur ersten Stellprobe eingesteckt: der optische Effekt war enttäuschend, die großzügige und weiträumige Wirkung wurde durch die zahlreichen vertikalen Elemente sehr beeinträchtigt. Ich war sehr unglücklich über diese Aktion, hatte sie doch Geld und Mühen gekosten. Aber dann habe ich die Leuchten wieder ausgebaut, eingepackt und zum Glück jemanden gefunden, der sich über ein günstiges Schnäppchen freuen konnte.
 
Die Löcher mussten nun gestopft werden. Ein Teil der "Fundamente" ist bei der Demontage der recht fest steckenden Leuchten beschädigt worden, daher habe ich alle Fundamente abgerissen und bei der Gelegenheit auch im Laufe der Zeit entstandene Schadstellen entfernt. Anschließend wurden die Lücken mit feinem Sand gefüllt und die Reparaturstellen farblich angeglichen. Mehr zu diesen Arbeiten auf der entsprechenden Seite Gleisanlagen des Stahlwerks.
 
Beim Hantieren mit den verschiedenen Materialien, Werkzeugen und Klebstoffen habe ich gemerkt, daß freie Abstellfläche auf der Anlage - natürlicherweise - langsam knapp wird. Abhilfe schaffte dann der Servicewagen BEKVÄM von IKEA. Tatsächlich ist es ein stabiler Tisch, der durch zwei Rollen leicht verfahrbar ist. Mit 85cm hat er genau die richtige Höhe für die Arbeit an der Anlage, die meist im Stehen erfolgt. Gleichzeitig ist der Tisch noch niedrig genug, um bei Nichtgebrauch unter der Anlage verschwinden zu können.
 
Schon ein paar Wochen zuvor hatte ich begonnen, die nächste Stützmauer wieder mit Spoerle-Gipsteilen zu verkleiden. Etwas knifflig ist der Übergang zur Gleisfläche und die Farbgebung passend zu den schon vorhandenen Betonmauern. Die alten Acrylfarben waren verschimmelt und ein Fall für die Mülltonne. Nachschub in passenden Farbtönen gab es im Baumarkt und mit etwas Probieren war auch die richtige Farbe kein Problem. Bei der Gelegenheit wurde auch ein "Beton"-Prellbock von Bergswerk angemalt und eingebaut. Mehr dazu auf der Seite Gleisanlagen des Stahlwerks.
Zugschluß